Mülheim.

Sie tragen nicht zur Verschönerung und Integration bei, wie ursprünglich vorgesehen, sondern haben sich anderthalb Jahre nach ihrer Aufstellung zu einem besonderen Schandfleck auf der Eppinghofer Straße entwickelt.

Drei der zehn noch auf der Straße verbliebenen schlichten Blumenkübel sind noch bepflanzt und sehen einigermaßen neutral aus. Die darin wachsenden nicht blühenden Pflanzen machen einen zähen Eindruck. Frau Thavamany Velupillai vom V.R.S. Import/Export & Asia Shop holt gerade, wie immer mal zwischendurch, den gröbsten Müll aus dem Kübel vor ihrem Geschäft.

Trotz Paten sind die Betonkübel keine Blumenkübel mehr

„Ich mache jeden Tag ein oder zwei Mal sauber“, sagt die Sri Lankerin. Sie liebe es nicht, mache es aber selbstverständlich, sagt sie und kann nicht verstehen, warum die Menschen ihren Müll einfach auf die Straße und in die Betonkübel werfen. Auch gieße sie die Pflanzen regelmäßig, wenn es nicht regnet.

Das haben die anderen Paten scheinbar nicht getan, denn in den Behältern vor ihren Türen sieht ist es nicht mehr grün aus, sondern die verbliebene Blumenerde ist voller Zigarettenkippen, Taschentücher und anderem Müll.

5000 Euro wurden für die Kübel ausgegeben

Vor dem soeben eröffneten neuen Imbiss Közde Urfa Ocakbasi ist die Bepflanzung ebenfalls noch vorhanden. Die Frau des Inhabers, Gazi Karayel, würde gerne den ­Bereich vor ihrem Geschäft nett machen und die Blumenkübel-Pflege übernehmen, hatte aber noch keine Kenntnis von einer möglichen Patenschaft.

Die als Aschenbecher missbrauchten Kübel, für die im Jahr 2011 noch 5000 Euro des Projektbudgets des Stadtteilmanagers ausgegeben wurden, sind einem Anwohner besonders negativ aufgefallen. Er hat Fotos an die WAZ-Redaktion geschickt und stellt fest, dass die Patenschaften offensichtlich nicht lange gehalten haben. Er regt die Entfernung der erst anderthalb Jahre alten Kübel an.

Alexandra Grüter, seit Oktober neue Stadtteilmanagerin für den Stadtteil Eppinghofen, nimmt dazu Stellung und sagt:

„Auch nach nunmehr einem Jahr kümmern sich die meisten ­Paten um „ihre“ Kübel. Einige Kübel wurden bei verschiedenen Kindertagesstätten in Eppinghofen aufgestellt. Dabei wird das Stadtteilmanagement von Dr. Susanne Dickel von der Mülheimer Initiative für ­Klimaschutz unterstützt. In den Kitas können die Blumenkübel dann von den Kindern mit gepflegt und gestaltet werden.“