Mülheim. .

Die Eppinghofer Straße wirkt extrem unidyllisch, zur Allee fehlt ihr das Zeug. Doch neuerdings geben ihr 15 Pflanzenkübel ein freundlicheres Gesicht. Jeder einzelne wird von Paten bewacht.

Der Wunsch nach Begrünung keimte vor etwa zwei Jahren in einem Bewohnerforum, erklärt Stadtteilmanager Daniel Bach. „Viele Anwohner sagten: Die Straße soll schöner werden.“ Man hätte gerne Bäume gepflanzt, doch Prüfungen durch das Tiefbauamt ergaben, dass die Gehwege stark untertunnelt, mit Leitungen durchzogen sind. Also entschied man sich für Kübel, die kleinere Lösung.

Paten übernehmen die Pflege der Pflanzen

Anfang des Jahres fand ein Ortstermin statt, mit Vertretern von Polizei, Tiefbau- und Ordnungsamt. Dabei wurden mögliche Standorte ausgeguckt. Parkplätze und Bushaltestellen durften nicht blockiert werden. Jetzt stehen sie nahe der Bordsteinkante: 15 hellgraue, quaderförmige Betongefäße, bepflanzt mit Pachysandra terminalis (Dickmännchen) und anderen ganzjährig grünen Gewächsen.

„Selbst das“, so Daniel Bach, „wäre in Zeiten des Nothaushaltes nicht machbar gewesen.“ Die Anschaffungskosten, insgesamt 5000 Euro, zahlte er aus dem Projektbudget, Unterhalt und Pflege, Achtgeben und Gießen, übernehmen freiwillige Paten, überwiegend Geschäftsleute, vor deren Türen die Kästen plaziert wurden.

Darunter sind die Betreiber eines Reisebüros, einer Dönerbude, die Inhaberin eines Ladens für Bollywoodmode, die sich – wie viele – über gedankenlos fallengelassenen Abfall ärgert, den sie auch schon im frischen Pflanzenkübel fand: „Die Leute werfen einfach Plastikbecher, Flaschen, Tempos weg. Ich mache zweimal am Tag draußen sauber. Da hat man viel zu tun.“

Müllproblem "ist schlimmer geworden"

Müll auf der Eppinghofer Straße: ein sicher nicht grundlos breitgetretenes Thema. Der Slalom zwischen Altpapierknödeln, zerbrochenen Plastiklöffeln, Hundehaufen gehört zum Alltag. „Es ist schlimmer geworden“, meint Morsel Kahriman, Mitgeschäftsführer des Denge-Market, seit 1994 vor Ort. Sein Team hat die Patenschaft für einen Blumenkübel übernommen, damit es schöner aussieht vor dem Geschäft, man fege ohnehin täglich nach Feierabend vor der eigenen Tür. „Am Abend bis in die Nacht ist hier immer viel Betrieb“, so Kahriman. „Wenn die Leute doch wenigstens ihren Müll in die Abfalleimer werfen würden!“

Er schlägt vor, Arbeitslose für das Straßenfegen zu beschäftigen, und wäre auch bereit, gemeinsam mit anderen Geschäftsleuten für einen Reinigungsdienst zu zahlen. Daniel Bach strahlt: „Eine gute Idee. Schön, dass Sie von Ihnen kommt.“ Der Stadtteilmanager will sie weitertragen.