Mülheim. . Durch eine energetische Sanierung lässt sich ein Großteil des Energieverbrauchs senken. Die Stadt Mülheim will nun Häuser sanieren, bei denen sich die Maßnahme lohnt. Allein in Saarn sind dies 93 Gebäude.
Wohnungs- und Hauseigentümer sollen ihren Teil zur Energiewende beitragen und mittels Sanierungsmaßnahmen, wie Fassadendämmung oder neue Heizungen, ihren Energieverbrauch senken. Derzeit werden jährlich etwa ein Prozent der Gebäude bundesweit energetisch saniert. Bis 2050 soll diese Sanierungsrate auf zwei Prozent verdoppelt werden, so sieht es die Energiepolitik der Bundesregierung vor. Doch wie weit ist Mülheim mit seiner Sanierungsrate?
„Für die exakte Rate können wir keine verlässliche Zahl angeben, aber wir sind dabei, uns einen Überblick zu verschaffen, wie groß der Sanierungsbedarf in Mülheim ist“, sagt Klaus Beisiegel, Referent im Planungsdezernat der Stadt. Zum Energiedialog am 29. Oktober wolle die Stadt einen „Energetischen Stadtplan“ präsentieren, auf dem lohnenswerte Sanierungen und weitere energetische Maßnahmen lokalisiert sind.
Reichlich sanierungswerte Objekte
Ziel sei keine flächendeckende Sanierung von Wohnungen und Häusern. „Man muss die Objekte finden, bei denen sich eine Sanierung lohnt und die gibt es auch hier in Mülheim reichlich“, so Beisiegel. Selbst wenn die gewünschte Sanierungsrate nicht eingehalten werden kann, lohne sich die Sanierung an Einzelobjekten. Eine Sanierung mache hingegen wenig Sinn, wenn mögliche Einsparungen bei den Nebenkosten zu gering ausfallen. „Grundsätzlich kann man sagen, dass sich eine Sanierung von Gebäuden aus den 1950er-Jahren, die bislang nicht saniert wurden, nicht lohnt“, sagt Beisiegel.
Lohnenswert sei die Sanierung von 93 Gebäuden der SWB in Saarn. Fast 500 Wohnungen auf der Friedrich-Freye-Straße, Lehnerstraße und Auf den Hufen werden dort voraussichtlich noch bis Ende Oktober saniert. Laut SWB sollen in den energetisch sanierten Häusern die Heizkosten um bis zu 50 Prozent sinken.
Energie-Mix ist entscheidend
Nicht nur mögliche Ersparnisse durch Sanierungen soll der energetische Stadtplan aufzeigen. Auch Vorschläge zur effizienteren Erzeugung und Verteilung von Energie soll er beinhalten. Ein konkretes Beispiel vorab: Eine Turnhalle am Mühlenfeld wird bislang nicht energieeffizient mit Strom beheizt.
Zukünftig soll sie mit Nahwärme aus einem Blockheizkraftwerk versorgt werden. Die umliegenden Häuser könnten daraufhin mit an die Nahwärme angeschlossen werden. „Das könnte die Energiekosten für diese Häuser zwischen 40 und 50 Prozent reduzieren“, sagt Beisiegel.