Mülheim.

Mary Poppins ist die wahre Super-Nanny. Eines Tages, etwa 1910, fliegt sie mit ihrem Regenschirm am Kirschbaumweg in London ein, rutscht durch den Kamin und landet im Wohnzimmer der wohlhabenden Bankerfamilie Banks. Die neue Nanny für die Kinder Jane und Michael kann nicht nur zaubern, sie kann auch verzaubern.

Aus zwei unartigen und unordentlichen Gören macht Mary Poppins kraft ihrer Magie zwei wunderbare, höfliche, eben zauberhafte Wesen. Rund 200 kleine und große Zuschauer wurden am Sonnabend Zeugen dieser wundersamen Verwandlung: bei der Premiere von „Mary Poppins“ frei nach Pamela Lynwood Tavern in der Mülheimer Freilichtbühne an der Dimbeck.

Mit Charme und Strenge

Mit ihrem guten Aussehen, ihrem Charme, ihrer Leichtigkeit, ihrem Humor, ihrer Güte, aber auch einer gewissen pädagogischen Strenge erobert Mary Poppins schon kurz nach ihrem Auftauchen die Herzen von Jane und Michael im sonst so geregelten Leben ihres Elternhauses. Ob sie einen großen Kleiderständer aus ihrer Tasche zieht, eine Statute im nahen Park in ein lebendiges Wesen verwandelt oder fröhliche Lieder trällert - Mary Poppins hat stets das richtige Händchen für die beiden ungezogenen Blagen, führt die Kinder sanft aber bestimmt in die richtige Richtung.

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Auch auf die Erwachsenen wirkt sie, besonders auf den strengen Vater George, aber auch auf Mutter Winifred, die sich lieber mit der britischen Frauenbewegung „Women`s Lib“, als mit der Erziehung ihrer Kinder beschäftigt. Als Banker Banks wegen einer falschen Investment-Entscheidung entlassen wird, bricht für den ihn eine Welt zusammen. Aber am Ende gibt es doch noch ein Happy End, natürlich dank Mary Poppins. Mission erfüllt!

Ein magisches Musical...

Bild: Stephan Glagla / WAZ FotoPool
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Das junge Ensemble setzte die Romanvorlage gestrafft, aber authentisch um – als lebendiges, szenisch gut getimtes Musical. Das Familienmusical inszenierten Regisseurin Cirsten Piduhn und die Theaterpädagogin Corinne Fischer. Im szenischen Rhythmus singen und tanzen die Darsteller - besonders überzeugend die US-Amerikanerin Julia Stearns als Mary Poppins - meist schwungvolle, manchmal sentimentale Lieder. Die beschwingten Songs haben der Mülheimer Komponist Dirk Biesgen und die Musical-Sängerin Katharina Jendral neu geschrieben und arrangiert, eingängige Melodien, die zu dem munteren Musical bestens passen. Wirklich sehens- und hörenswert! Oder um es mit mit dem Titel des berühmtesten Songs zu sagen: „Supercali-fragilisticexpialidocious“.

Düstere Geschichte um "Jekyll & Hyde" 

„Mary Poppins“ zeigt, dass man sein Leben zum Besseren drehen kann, wenn man nur rechtzeitig damit beginnt. Das ist bei „Jekyll & Hyde“ vollkommen anders: In dieser düsteren Geschichte, die der schottische Autor Robert Louis Stevenson („Die Schatzinsel“) 1886 zu Papier brachte, dominiert nicht das Heitere, Lebenbejahende, sondern das Böse, die Verzweiflung, die Abgründe der menschlichen Seele.

Das Stück, oft verfilmt, zeigt das Doppelbödige, Zwiespältige, Paradoxe der Natur des Menschen - am Beispiel des englischen Arztes Dr. Jekyll, der sich mit medizinischen Selbstversuchen in den Wahnsinn treibt. Sein Alter Ego Mr. Hyde zieht mordend durchs Londoner Nachtleben, wie der legendäre Serienmörder „Jack the Ripper“.

Eindrucksvolles Musical von brennender Aktualität

Stevenson und das junge Ensemble der Freilichtbühne hielten den rund 150 Zuschauern am Samstagabend einen Spiegel vor. In diesem Sinn ist „Jekyll & Hyde“ auch ein pädagogisches Werk, das seine Wirkung nicht verfehlte, freilich eins der höchst unterhaltsamen Art.

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Das mörderisch spannende Drehbuch des US-amerikanischen Produzenten Wayne A. Graves und der Musical-Sängerin Katharina Jendral basiert auf Stevensons Novelle „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll & Mr. Hyde“. Es verbindet sich mit der dramatischen, zuweilen Angst einflößenden Musik des Mülheimer Komponisten Dirk Biesgen zu einem eindrucksvollen Musical, das auch heute noch von brennender Aktualität ist.

In „Jekyll & Hyde“ geht es um Leidenschaft, tödliche Liebe und die Frage nach Grenzen des moralischen Verhaltens, am Beispiel von Forschung und Wissenschaft. Damit greifen Autor Stevenson, Regisseurin Theaterpädagogin Corinne Fischer und ihre Schauspieler ein Thema auf, dass die Menschheit seit Jahrhunderten fasziniert.