Mülheim. .

In Musikerkreisen, bei Fans und Freunden ist Alfa Kay nur unter seinem Künstlernamen bekannt – er legt Wert auf die Trennung seiner Musikerkarriere vom bürgerlichen Leben. „Ich bin Alfa Kay – Andreas nennt mich nur meine Mutter“, sagt er, und berichtet über seine aktuellen Projekte: Zum einen über das neue Label „Venus Recordings“, das mit der Veröffentlichung eines Songs an den Start geht, den die „Air-“-Sängerin Beth Hirsch zu seiner Musik singt. Außerdem wird er in Kürze ein Album der spanischen Sängerin Iris Aneas und eines von „Mr. Alfa“, sein zweiter Künstlername, als Solo-Musiker in den Richtungen Electronic, Pop und Jazz, herausbringen.

Ein anderes großes Projekt in diesem Jahr ist das Schreiben der Musik für eine Umwelt-Dokumentation in Spielfilmlänge der britischen BBC. Er erklärt, wie es zu diesem Auftrag kam: „Der amerikanische Filmemacher hat meine Musik im Netz gehört und angefragt, ob ich die Musik für den Film zu den Auswirkungen des Uranbergbaus in den USA schreibe. Darüber habe ich mich sehr gefreut, so etwas wollte ich schon immer machen.“ Durch MySpace und Facebook seien in den letzten zehn Jahren weltweit immer mehr Kontakte entstanden, die der Mülheimer für seine kreativen Projekte nutzt.

Elektronische Feuerwerksmusik

Auch lokal ist Alfa Kay kein Unbekannter. Für die Extraschicht 2010 hat er die Besucher mit elektronischer Feuerwerksmusik begeistert. Zum Stadtjubiläum wurde seine Musik für das spektakuläre Feuerwerk an der Ruhr aufgeführt. 2008 sind für ein gemeinsames Live-Konzert im Ringlokschuppen fünf Sängerinnen von „Venus International“ nach Mülheim gekommen.

Alfa Kay ist musikalischer Autodidakt – er arbeitet als Musiker, Produzent, Komponist, Songwriter und hin und wieder noch als DJ. Er spielt verschiedene Instrumente, bedient sich aber primär seines Computers, um seine Elektro-Pop Alben mit „Venus International“ oder sein Piano-Orchester Album „Music for a Moody Day“ einzuspielen. In der Vergangenheit hat das Multitalent bereits die unterschiedlichsten Projekte realisiert, wie die Vertonung von Stummfilmen mit elektronischer Livemusik. Mit Prominenten wie Anke Engelke, Helge Schneider, Bastian Pastewka oder Götz Alsmann hat er zusammen mit seinem Kollegen „Señor 45“ ein Album mit neuer Werbemusik im Stil der sechziger und siebziger Jahre für imaginäre Produkte produziert.

Internet-Projekt

An seinem Projekt „Venus International“ mit 23 Sängerinnen aus Europa und den USA erklärt der Künstler den ungewöhnlichen Entstehungsprozess seiner Musik. Er nimmt die Musik auf und schickt die Dateien an die Sängerinnen, von denen er die meisten über das Internet kennen gelernt hat. Die Frauen schreiben Melodie und Text zu seiner Musik, nehmen den Gesang auf und schicken die Aufnahmen an ihn zurück. Er fügt alles zusammen, mischt die Spuren ab, produziert die Stücke, stellt sie ins Netz und bringt sie als CD heraus.

Mittlerweile gibt es auch einige sehenswerte und häufig angeklickte Videos, manchmal von den Sängerinnen gedreht. „Es ist spannend, mit vielen bin ich schon seit Jahren übers Internet in Kontakt. Wir arbeiten zusammen und trotzdem habe ich einige noch nie persönlich getroffen.“ Wenn sie sich dann treffen, wie zum Beispiel kürzlich mit Iris Aneas aus Barcelona, „dann ist unser Umgang so vertraut, als wären wir schon ewig befreundet“. Spaß steht an erster Stelle. Er habe aufgehört, seine Karriere rein kommerziell zu sehen, sagt Alfa Kay lächelnd: „Wichtiger ist mir meine Unabhängigkeit.“