Mülheim. Informative Schau über das gesetzgebende Organ der Bundesrepublik ist vom 3. bis 7. September in der Sparkassenzentrale am Berliner Platz zu sehen.
Im Regelfall wird der Deutsche Bundestag alle vier Jahre gewählt. Noch häufiger ist seine Wanderausstellung mitten in Mülheim zu Gast, traditionell präsentiert von einem oder einer Abgeordneten aus dem hohen Haus. Nun ist es wieder so weit: Vom 3. bis 7. September steht die informative Schau in der Kundenhalle der Sparkassenzentrale am Berliner Platz.
Ulrike Flach (FDP), Parlamentarierin seit nunmehr 14 Jahren, hat die Wanderausstellung am Montag bereits zum vierten Mal in ihrer Heimatstadt eröffnet. Ihr SPD-Kollege Anton Schaaf tat dies aber auch schon mehrmals. Die Sparkasse sei dafür „der beste Ort in Mülheim“, findet Flach, „weil hier so viele Leute vorbei kommen“. Sie sehen, wenn sie möchten: 20 Schautafeln, die in übersichtlichen, gut verständlichen Texten mit ausgewählten Fotos, darunter vielen Porträts, über die Arbeit des Bundestages informieren. Welche Wahlkreise, Abgeordnete und Ausschüsse es gibt, wie Gesetze gemacht werden.
Mit der Adenauer-Ära fängt alles an
All das fängt mit der Ära Adenauer (ab 1949) an und führt zu zwei Computerterminals, auf denen der offizielle Internetauftritt des Parlamentes läuft, samt einiger Filme und multimedialer Elemente. Wer mehr wissen möchte, nimmt sich Broschüren mit, über „Parlamentsdeutsch“ beispielsweise.
Nun ist die Wanderausstellung, die von der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Bundestages erstellt und laufend aktualisiert wird, nicht nur für zufällig vorbeikommende Kunden bestimmt, sondern Mülheimer Schulen sind angeschrieben und ausdrücklich eingeladen worden, hier eine Stunde Politikunterricht abzuhalten. Die Jugendlichen treffen dann auch nicht nur auf Schautafeln, sondern bekommen Ansprechpartner. Gelegentlich übernehmen dies die Abgeordneten persönlich, ansonsten ist Anna Pulcher, Mitarbeiterin des Bundestages, für Fragen und Antworten da.
Was interessiert junge Besucher besonders? „Sie fragen häufig, ob man Abitur braucht, um in den Bundestag einzuziehen“, berichtet Anna Pulcher. „Oder auch: Wie häufig sind Sie zu Hause? Und was sagt Ihr Mann dazu?“, ergänzt Ulrike Flach. Viele Fragen, schätzungsweise drei Viertel, seien eher privater Natur, das kennt die FDP-Abgeordnete von Erwachsenen anders: „Die haben ganz andere Sorgen.“ Aber oft seien die Klassen auch sehr gut vorbereitet. Ein politisches Thema, das derzeit viele Jugendliche bewegt: die Euro-Krise, so Anna Pulcher.