Mülheim.

Sie machen viele Mülheimer rasend: Autofahrer, die zu schnell unterwegs sind, besonders in Tempo-30-Zonen. An zehn kritischen Stellen will die Stadt nun verkehrsberuhigend eingreifen. Möglichst noch in diesem Herbst.

Geschwindigkeitsüberschreitungen – sie beschäftigen Bürger wie Behörden. „Täglich gehen etwa drei Beschwerden hierzu ein“, erklärt Helmut Voß, Teamleiter Straßenplanung beim Amt für Verkehrswesen und Tiefbau. „Entweder bei uns, bei der Polizei oder beim Ordnungsamt.“ Ein wichtiges Thema also, dem die drei Bezirksvertretungen mit Hilfe eigener Messgeräte „zur verdeckten Ermittlung“ regelmäßig auf den Grund gehen.

Indiz, wann man etwas unternehmen muss, ist der sogenannte V85-Wert: „Man ermittelt die Geschwindigkeit, die 85 Prozent der Autofahrer an dieser Stelle nicht überschreiten“, erläutert Voß. „Wenn diese in einer Tempo-30-Zone bei mehr als 40 km/h liegt, besteht Handlungsbedarf.“ Allerdings müsse man jeden Einzelfall beurteilen: ob eine Straße etwa durch ein reines Gewerbegebiet führe oder beispielsweise an einem Kindergarten vorbei.

Maßnahmenpaket geschnürt

Auf Grundlage mehrerer Tempomessungen, die zwischen Mai und September 2011 durchgeführt wurden, hat die Verwaltung ein Paket empfohlener Maßnahmen geschnürt zur „Erhöhung der Geschwindigkeitsakzeptanz“, Förderung des Radverkehrs und der Verkehrssicherheit. Es sind zehn Punkte, die sich über das Stadtgebiet verteilen und in den Sitzungen der drei Bezirksvertretungen kommende Woche beschlossen werden sollen.

Die Maßnahmen im Einzelnen:

Rumbachtal

Aufstellen von Blumenkübeln gegenüber der Einmündung Rembergstraße; Längsparken auf der Straße anstelle von halbseitigem Parken auf dem Gehweg; Ummarkierung des Einmündungsbereiches zur Fischenbeck sowie Blumenkübel gegenüber Haus Nr. 47.

Sunderweg

Zwischen Humboldthain und Amselstraße: markierter Stellplatz mit Bake vor der Wertstoffsammelstelle.

Tilsiter Straße/Zeppelinstraße

Bau einer Gehwegnase an der Einmündung, um den Schulweg sicherer zu machen.

Albertstraße

Zwischen Markt- und Rosenstraße: markierter Längsparkstreifen mit Bake im Bereich des Hauses Nr. 46.

Anne-Frank-Straße

Markierter Stellplatz vor der Hausnummer 3.

Schachtweg/Heelweg

Markierte Stellplätze im platzartigen Kreuzungsbereich zur Freihaltung des Rettungsweges.

Quellenstraße

Zwischen Metzer und Saargemünder Straße: markierte Parkstreifen im Bereich der Häuser 40 und 42. Hier hatten Anlieger darum gebeten, die Parksituation zu ordnen.

Talstraße

Markierter Längsparkstreifen vor dem Haus Nr. 133.

Nordstraße

Markierung der Schutzstreifen zwischen Aktien- und Mühlenstraße.

Langensiepenstraße

Zwei wechselseitige Blumenkübel im Bereich der Hausnummern 40 bis 48.

Fast alle aufgelisteten Stellen liegen in Tempo-30-Zonen. Unfallhäufungen, so Helmut Voß, gebe es aber nicht. Die Gesamtkosten für die Maßnahmen summieren sich auf 27.000 € und sind im Rahmen des Straßenbauprogramms 2012 eingeplant. Sie sollen möglichst noch vor dem Winter umgesetzt werden. Die Bezirksvertretungen tagen zwischen dem 3. und 6. September.