Mülheim. .
Die Via Verkehrsgesellschaft und die Rheinbahn investieren insgesamt 37,5 Mio. Euro in eine neue Verkehrstechnik namens ITCS (Intermodal Transport Control System). Die Via-Unternehmen, bestehend aus der Duisburger (DVG), Essener (EVAG) und Mülheimer Verkehrsgesellschaft (MVG), müssen 11 Mio. Euro davon als Eigenanteil aufbringen. Mit dem neuen System sollen vor allem die Pünktlichkeit und die Fahrgastinformation verbessert werden. Damit entsteht erstmals ein Leit- und Kommunikationssystem für vier Verkehrsbetriebe im Ballungsraum Rhein/Ruhr.
Mit ITCS kann das Betriebsgeschehen bald durchgängig überwacht werden. Alle Fahrzeuge melden über ein digitales Funksystem in kurzen Abständen ihren aktuellen Standort an einen zentralen Computer. So hat die Leitstelle jederzeit einen Überblick über die aktuellen Standorte und eventuelle Verspätungen von Bussen und Bahnen – und kann bei Störungen schneller reagieren. Neben genaueren Fahrgastinformationen an elektronischen Haltestellen-Anzeigern und auf den Internetseiten der Verkehrsunternehmen können auch Anschlüsse an ausgewählten Haltestellen gesichert werden.
Europaweite Ausschreibung
Die Kosten für die Anschaffung des neuen Systems konnten durch den Zusammenschluss der drei Via-Verkehrsunternehmen deutlich gesenkt werden. Sie sparen mehrere Millionen Euro für zentrale Computer und Software durch Vereinheitlichung und Vermeidung von Doppelbeschaffungen ein, heißt es von Seiten der Via.
Nach einer gesetzlich vorgeschriebenen europaweiten Ausschreibung erhielt die Init AG (Karlsruhe) den Zuschlag für die Umsetzung. Wichtiger Bestandteil der neuen Technik ist in den kommenden drei Jahren ein modernes Digitalfunksystem, das die alte Analogfunktechnik ablösen wird.
Damit das Funksystem funktioniert, sind zusätzliche Investitionen in die nachrichtentechnischen Anlagen der U-Bahn-Tunnel und in den Fahrzeugen erforderlich. Zusammen mit weiteren Maßnahmen rechnet die Via mit Gesamtkosten von 27 Mio. Euro. Auf die EVAG entfällt mit zirka 14 Mio. der größte Anteil, die DVG investiert etwa 9 Mio. Euro und die MVG trägt etwa 4 Mio. Euro.
Förderung vom Land
Die Maßnahme wird vom Land NRW über den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) gefördert. Die drei Via-Unternehmen haben die Zusage für Fördermittel in Höhe von rund 16 Millionen Euro bekommen. Voraussetzung für die Förderung von ITCS war die städteübergreifende Zusammenarbeit und die Vernetzung mit den Verkehrsunternehmen der Nachbarstädte.