Essen. Der Fahrgastverband „ProBahn“ hat die Essener Verkehrsbetriebe jüngst kritisert: Die U-Bahn-Haltestellen der Essener Innenstadt seien für ortsfremde Besucher unauffindbar. Mit neuen Hinweisschildern möchte die Evag nun Klarheit schaffen.

„Dann treffen wir uns einfach an der U-Bahn-Haltestelle.“ Tja, wenn es denn wirklich so einfach wäre. Wer seinen Treffpunkt in der Essener Innenstadt an einen der U-Bahnhöfe legt, der stellt besonders ortsfremde Besucher damit vor eine nahezu unlösbare Aufgabe. Denn wie der Fahrgastverband „Pro Bahn“ jüngst feststellte: „Essen versteckt seine U-Bahnhöfe.“ Außer der Hauptbahnhof-Station seien alle zentralen Stationen nur mit guter Ortskenntnis zu finden. Damit soll nach Plänen der Evag jetzt Schluss sein.

16 Schilder für mehr Orientierung

Im Bau- und Verkehrsausschuss präsentierten die Verkehrsbetriebe ein neues Wegweisersystem für die Haltepunkte Hauptbahnhof, Berliner Platz, Rathaus, Hirschland-, Rheinischer- und Viehofer Platz. Auf technische Anzeigen wird dabei aus Sorge vor Vandalismus verzichtet. Stattdessen sollen die Innenstadt-Besucher mit Hilfe von 45 mal 45 Zentimetern großen Plastikschildern schnell und problemlos zur nächsten Haltestelle geführt werden.

An insgesamt 16 zentralen Standpunkten wie dem Kennedyplatz, der Porschekanzel oder dem Eingang zum Limbecker Einkaufscenter werden die Schilder an Laternen oder Masten angebracht. Dabei greife man überwiegend auf bestehende Träger zurück, nur am Limbecker Platz müsse, mangels Möglichkeiten, ein neuer Mast aufgestellt werden, erklärte das Unternehmen.

„Der Bessere ist der Feind des Guten"

„Ein guter Schritt“, lobte Bürgermeister Rolf Fliß, nur um anschließend philosophisch anzumerken: „Der Bessere ist der Feind des Guten.“ Für das Wegweisungssystem sei es freilich besser, wenn sowohl die fehlende Barrierefreiheit der Station Hirschlandplatz, als auch die Öffnungszeiten des Limbecker Centers vermerkt würden. Schließlich ist der Bahnhof Berliner Platz nach Ladenschluss nicht mehr über das Center zu erreichen, genauso wie gehbehinderte Menschen am Hirschlandplatz keinen Aufzug vorfinden.

Beides ließe man nun prüfen, erklärte EVAG. Viel Zeit bleibt nicht. Schon am kommenden Donnerstag wird im Ausschuss für Stadtentwicklung und Stadtplanung endgültig über das System entschieden. Anschließend möchten die Verkehrsbetriebe die Beschilderung schnellstmöglich anbringen.

Und dann muss man den auswärtigen Fahrgästen nur noch erklären, wieso das Management des Limbecker Centers die Haltestelle Berliner Platz nicht umbenennen lassen und so für noch mehr Orientierungshilfe sorgen wollte.

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Foto: Evag, Repro: Remo Bodo Tietz
Foto: Evag, Repro: Remo Bodo Tietz © Stadtbildstelle Essen
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