Mülheim. .

Das Wanderprojekt „Über den Berg“ wird 2013 fortgesetzt. „Über den Berg zwanzigelf“ war ein Pilotunternehmen vom Brustzentrum Mülheim/Oberhausen (BZMO). Dahinter verbarg sich eine Bewegungstherapie für Frauen nach einer Brustkrebserkrankung, die dabei helfen sollte, körperlich und psychisch zu genesen.

Über den Berg sind sie im vergangenen September alle gekommen – im Wortsinn: Zehn Frauen aus Mülheim und Oberhausen, die alle an Brustkrebs erkrankt waren, die Operationen, Bestrahlungen, Chemotherapien über sich ergehen lassen mussten, und denen neben ihrer Gesundheit langsam auch der Lebensmut und die Lebensfreude abhanden gekommen war.

Die zehn Frauen haben aber nicht nur selbst gespürt, wie gut ihnen das Sport- und Ernährungsprogramm, das gemeinsame Erleben und die schöne Bergtour ins Kleinwalsertal getan haben. Jetzt gibt es auch einen wissenschaftlichen Nachweis von der Technischen Universität Chemnitz, die das Projekt begleitet hat. Per Fragebögen wurden Daten zur Lebensqualität und zur psychischen Verfassung (Selbstwert, Depression) bei den Wander-Frauen erhoben, ebenso bei einer Chemnitzer Kontrollgruppe. Diese bestand aus 25 Frauen, die sich nicht sportlich betätigt hatten.

Positive Langzeitwirkung ist jetzt nachgewiesen

Das Ergebnis, so fasst es die Sozialarbeiterin und Gesundheitstrainerin Astrid Schulz vom Evangelischen Krankenhaus Mülheim, die das Projekt mit geleitet hat, zusammen: „Körperliche Verfassung, Grundstimmung, Lebensorientierung sind gestiegen und weisen vor allem auch einen Langzeiteffekt auf.“ Schon durch die Vorbereitung, die aktive Planung, habe sich ein positiver Effekt bei den Frauen eingestellt.

14 Frauen zwischen 40 und 60 Jahren, die eine Brustkrebserkrankung überstanden haben, werden aus allen Bewerbungen zum Jahresende hin ausgewählt. Das Vorbereitungstraining (Krafttraining und Nordic Walking unter fachlicher Anleitung) beginnt im März 2013, die Wanderwoche in Mittelberg (Kleinwalsertal) findet vom 25. Mai bis zum 2. Juni statt.

Spenden willkommen

Ein Diplom-Sportlehrer, ein Bergführer und eine Psychologin werden die 14 Frauen aus Mülheim und Oberhausen begleiten. Im kommenden Herbst wird es eine ausführliche Infoveranstaltung hierzu geben, auch danach kann man sich noch bewerben. „Vor allem ist mir wieder wichtig“, betont Astrid Schulz, „dass Frauen, die durch die Erkrankung in eine finanzielle Schieflage gekommen sind, gesponsert werden.“

5000 Euro hat sie jetzt schon zusammen: Astrid Schulz wurde im Februar für das Projekt „Über den Berg“ mit dem mit dieser Summe dotierten „Pierre Fabre“-Preis gewürdigt. Weitere Spenden, um das Vorhaben zu sponsern, sind willkommen.

Weitere Infos und Anmeldung: astrid.schulz@evkmh.de