Paris. . Bei Frauen, die Nachtschichten schieben, steigt das Brustkrebsrisiko dramatisch an. Das belegt eine aktuelle Studie. Das gilt vor allem, wenn die Betroffenen mehr als vier Jahre in wechselnden Schichten arbeiten.
Nachtarbeit erhöht bei Frauen laut einer französischen Studie das Brustkrebsrisiko um 30 Prozent. Eine Untersuchung bei Krankenschwestern habe ein deutlich höheres Risiko bei den Frauen gezeigt, die nachts arbeiten, berichtete Pascal Guénel von Forschungszentrum des Inserm- Instituts, der die am Dienstag veröffentlichte Studie leitete. Das gelte vor allem, wenn die Frauen mehr als vier Jahre lang Nachtschichten machten und sich Tag- und Nachtarbeit abwechselten.
Nachtarbeit von der WHO als „krebserregend“ eingestuft
Ein sogar um 50 Prozent erhöhtes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, haben Frauen, die mit der Nachtarbeit vor ihrer ersten Schwangerschaft angefangen haben. Bei ihnen seien die Brustdrüsen noch nicht voll differenziert und dadurch anfälliger für Störungen, sagte Guénel, dessen Erkenntnisse im „International Journal of Cancer“ veröffentlicht wurden.
Das Krebsforschungszentrum der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte Nachtarbeit bereits 2007 als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft, weil sie den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus durcheinanderbringt. Dadurch wird auch der Hormonkreislauf gestört. Für Brustkrebs ist Nachtarbeit nach Ansicht von Guénel ein ebenso großer Risikofaktor wie eine Hormonbehandlung, eine späte erste Schwangerschaft oder eine genetische Vorbelastung. Für seine Studie verwandte der Wissenschaftler die Daten von 1250 Französinnen, die an Brustkrebs erkrankten und 1350 nicht betroffenen Frauen. (afp)