Essen. 5,6 Milliarden Kilometer legen die Bundesbürger jährlich beim Wandern zurück - und tun Körper und Seele damit einen großen Gefallen: Denn Wandern ist gesund. Es fordert die Muskulatur, kurbelt das Immunsystem an und hebt sogar die Stimmung.
Das Wandern ist des Müllers Lust... Was im deutschen Liedgut besungen wird, gilt mittlerweile für jeden Zweiten im Lande. Mehr als die Hälft der Bundesbürger schnüren zumindest gelegentlich die Wanderschuhe. Studien zufolge legen die heimischen Wanderer dabei mehr als 5,6 Milliarden Kilometer im Jahr zurück – also 7000 mal bis zum Mond und wieder zurück.
Wandern tut dem Körper und auch der Seele gut
Dabei ist nicht mehr nur der Weg das Ziel. Zwar löst der Wunsch nach einem besonderen Natur- und Landschaftserlebnis immer noch bei der überwiegenden Mehrheit die Wanderlust aus, doch in erster Linie spielt der Gesundheitsaspekt eine Rolle. Und dass Wandern gut für Körper und Seele ist, beweisen etliche Untersuchungen: Wer regelmäßig und in ruhigem Tempo durch Wald und Wiesen wandert, fordert die Muskulatur, kurbelt den Stoffwechsel und das Immunsystem an, verbessert die Kondition und senkt zudem den Blutdruck. Und auch die Seele profitiert, denn die Bewegung an der frischen Luft ist ein echtes Kontrastprogramm zum stressigen Alltag. Die Nähe zur Natur hebt die Stimmung und senkt nachweisbar den Stresshormon-Spiegel.
700 Kalorien in zwei Stunden
Wer beim Wandern etwas für die schlanke Linie tun will, ist ebenfalls auf dem richtigen Weg: Bei einer anspruchsvollen Strecke über drei Stunden verbrennt der Körper rund 1700 Kalorien, so die Zeitschrift Fit for Fun in Bezug auf eine von ihr in Auftrag gegebene Studie. Fast genauso viel wie beim Joggen – im gleichen Zeitraum. Und selbst bei einer vergleichsweise einfachen Wanderstrecke werden in zwei Stunden immer noch 700 Kalorien verbrannt.
Doch nicht nur die eigene Fitness zählt, sondern auch die gesellige Runde, in der viele auf Wanderschaft gehen. Schließlich ist der stressfreie Streifzug durch die Natur ideal, um fernab vom Alltag tiefergehende Gespräche zu führen.
Eine ganz junge Form der Wanderung ist das so genannte Geo-Caching: Bei dem modernen Outdoor-Trend wird die alt bekannte Spiel- und Abenteuerlust weckt. Die Herausforderung lautet: verborgene Schätze (die Caches) anhand ihrer Koordinaten finden.
Geo-Caching: Unterwegs kleine Schätze suchen
Auf Wanderungen und ausgedehnten Streifzügen nähert man sich dem Ziel. GPS-Gerät, Karte und Kompass helfen dabei, die großen oder kleinen Schätze aufzuspüren: Von der Filmdose bis zum großen Kunststoffgefäß ist alles möglich. Als Belohnung winken nicht nur kleine Überraschungen, sondern vor allem ein Eintrag ins „Logbuch“, das im Cache verbleibt – sozusagen als Beweis für die eigene gute Spürnase. Direkt vor der Haustür ebenso wie in fernen Urlaubsländern kann das Wandern auf diese Art zu einer richtigen Herausforderung werden. Wer jetzt Lust bekommen hat, braucht eigentlich nur noch geeignete Schuhe, einen passenden Rucksack und eine ausführliche Wanderkarte.
Deutschlands Vielfalt erleben
- Das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für Naturschutz rufen unter dem Motto „Gemeinsam wandern – Deutschlands Vielfalt erleben“ für das Jahr 2012 erneut zu Wanderaktionen auf.
- Bis zum 22. Juli werden etliche Wanderungen zwischen Alpen und Ostsee organisiert, um zu zeigen, dass der Schutz und die nachhaltige Nutzung von Natur und Landschaft miteinander vereinbar sind.
- Jeder Wanderer erhält einen „Wanderpass – Biologische Vielfalt“, der zur Teilnahme an einem Gewinnspiel berechtigt. Zu den Preisen gehören auch Wochenendreisen in deutsche Natur- und Nationalparks.