Mülheim. .
Miss Piggy und Kermit, der Frosch, gucken aus dem Fenster, aber auch die preisgekrönte Ärztin Monika Hauser, die sich um kriegstraumatisierte Frauen kümmert, Heinrich Heine und August Macke befinden sich in harmonischer Nachbarschaft mit den „Muppets“.
Und dann sind da noch die Pixi-Fotos von Mülheimern und Menschen aus aller Welt, die hier in Zuhause gefunden haben. Nicht zuvergessen: Grimassen, Masken, Sprüche, Abbildungen von Kunstobjekten und allerhand Zeichnungen der Künstlerin Ursula Hirsch.
Wie ein buntes Puzzle fügen sich die Einzelteile zum Gesamtbild. Der Stil und die bunte Vielfalt kommen nicht von ungefähr, die Handschrift ist erkennbar, schließlich ist die 82-Jährige als Glasmalerin international geschätzt und hat im Laufe ihres Lebens schon zahlreiche Fenster in Kirchen, Schulen und öffentlichen Gebäuden gestaltet.
Appell für ein tolerantes Miteinander
Ja, es ist schon eine ziemlich bunte Vielnationen-Gesellschaft, die da in friedlicher Eintracht aus den Fenstern der Fassade guckt, die sich am Synagogenplatz entlang streckt. Mit ihrer fantasievollen Collage setzt Ursula Hirsch der Tristesse des Gebäudes „Marke Plattenbau“ ein schillerndes Schwergewicht gegenüber. Dieses Bild ist nicht zuletzt ein Ausdruck der Lebenseinstellung der Mülheimer Künstlerin und der Appell an ein tolerantes Miteinander.
„Es soll unsere multikulturelle Gesellschaft deutlich machen, die so reichhaltig ist und viel Positives bringt“, sagt Ursula Hirsch. Denn viel zu häufig käme das negativ herüber. Und für sie ist der Verweis auf Fremdenfeindlichkeit und Krankheiten wie Aids ein kritischer Fingerzeig, „dass man die Augen zumacht vor Dingen, die doch zu uns gehören“. Vielleicht hat sie sich deshalb für zwei „Aufpasser“ (in Öl auf Holz) entschieden, die die Collage rechts und links einrahmen. „Die sorgen dafür, dass alle im Haus geschützt bleiben“, schmunzelt Hirsch – in mehrfacher Hinsicht samt Humor und Hintersinn: „Schau, was kommt von drinnen raus.“
Unter dem Motto „Vis-á-vis“ stellen Mülheimer Künstler ihre Ideen und Fantasien, die Umgestaltung des Gebäudes gegenüber dem Medienhaus vor. Ursula Hirsch ist die vierte Kreative mit einer kleinen Ausstellung in „Rick’s Café“. Die Reihe ist eine Kooperation von Künstlern, Kunstmuseum und dem Café.