Mülheim.

Derart gut besucht wird der Bildungsausschuss von den Bürgern selten. Doch am gestrigen Montag erwartete die Elternpflegschaft der Gemeinschaftsgrundschule Lierberg eine unliebsame Weichenstellung für ihre Schule: die „massive Schwächung der GGS“ durch die Pläne der Stadtverwaltung.

Das ist der Vorschlag der Stadt: Weil der Teilstandort der Schule am Blötter Weg als Sparmaßnahme bis Ende des Schuljahres 2014/15 aufgegeben werden soll, müssen die dort unterrichteten Kinder bereits ab August 2013 peu a peu in das Hauptgebäude an der Saarner Straße umziehen. Doch dort gibt es auch mittelfristig nicht genügend Platz, die dringend benötigte Sanierung und Erweiterung des Schulgebäudes soll erst 2017 angegangen werden.

Keine neue Eingangsklasse

Die von der Stadtverwaltung angebotene Lösung für das Dilemma: Die Speldorfer Lierbergschule darf am Blötter Weg keine neue Eingangsklasse bilden, selbst wenn sich genügend Kinder anmelden würden. Aus der vorhandenen Dreizügigkeit würden zwei Züge gemacht, das Angebot zwangsweise verknappt.

Die Elternpflegschaft spricht daher von einer „Hiobsbotschaft“: Dies hätte für die Kinder und die pädagogische Arbeit nicht nur eine „unzumutbare Raumknappheit“ zur Folge, sondern auch die massive Schwächung der Schule.

Die Idee der Pflegschaft: Aus dem Schulgebäude Frühlingstraße soll eine große Gemeinschaftsschule gemacht werden. Unterstützung erhält sie dabei von der staatlichen Schulaufsichtsbehörde: „Logisch erscheint es viel eher, den dreizügigen Schulverbund Lierbergschule/Blötter Weg am Standort Frühlingstraße unterzubringen und die KGS Kurfürstenstraße an der Lierbergstraße“, bezieht die Behörde Stellung.

Aufgabe macht keinen Sinn

So könne auf einen Ausbau der Lierbergschule verzichtet und Kosten gespart werden. Ferner heißt es, es mache keinen Sinn, den Blötter Weg aufzugeben, bevor der Hauptstandtort nicht komplett saniert sei.

Zu der befürchteten Weichenstellung kam es im Bildungsausschuss jedoch nicht. Die CDU meldete Beratungsbedarf an und vertagte damit die Debatte auf die Ratssitzung am 5. Juli. Ausschussmitglied Heiko Hendriks bekräftigte: „Wir gehen davon aus, dass der Hauptschulstandort ein guter ist.“ Er stellte aber klar: „Die CDU will grundsätzlich eine Konzentration von Schulen angesichts rückläufiger Schülerzahlen.“