Wird doch, meint Ruhrbania-Architekt Matthias Pfeifer und erläutert im Regen die Architektur des Ruhrpromenaden-Baus: großstädtisch, differenziert, schlichte Eleganz. Er ist zufrieden, auch mit dem Baufortschritt. Gestern wurde auf Baufeld I der Kranz hochgezogen.
Läuft doch, sagt Thomas Gerlich, Geschäftsführer der Kondor Wessels Projektentwicklungsgesellschaft, im Festzelt nebenan, wo sich rund 100 Gäste versammelt haben. 10 000 Kubikmeter Beton, 1000 Tonnen Stahl stünden schon mal am Ufer. Ende des Jahres sollen die ersten Bewohner einziehen. Die Zweifel, die sich an der Stelle lange hielten, sie sind weg. Vor gut einem Jahr noch wurde in der Stadt gerätselt: Ob die jemals bauen? Kondor Wessels baut seit 20 Jahren in Deutschland, in solchen als „fantastisch“ eingestuften Lagen, allerdings nicht jeden Tag.
Wer eine Kostprobe von der Aussicht auf den Fluss wünscht, kann seit gestern eine Musterwohnung in der ersten Etage besichtigen, über das geölte Eichenparkett schlurfen und schon mal auf einer weißen Ledercouch Platz nehmen. 49 Eigentumswohnungen werden verkauft, 39 Wohnungen vermietet. Das Geschäft laufe gut, versichert Vanessa Orts, die Maklerin. Im Bauabschnitt A seien etwa 50 Prozent verkauft, man gibt sich sehr zuversichtlich, auch was die Wohnungen Richtung Innenhof und Rathaus betrifft.
Neu und teuer
Billig ist Mülheim an der Stelle nicht: Zwischen 300 000 und 1,2 Mio Euro kosten die Objekte, dafür hat der Käufer dann aber auch in der Spitze 270 Quadratmeter zum Wohnen. Neben den Wohnungen gibt es fünf Gewerbeobjekte im Erdgeschoss. Gerade deren optisches Erscheinungsbild, deren Niveau prägten das gesamte Objekt mit, betont Gerlich. Daher verhandele er mit vielen Interessenten. Verträge gibt es noch nicht, wohl aber einen heißen Favoriten: Vapiano – ein deutschlandweit auftretender Restaurant-Betrieb, der mit mediterraner Leichtigkeit und südländischer Lebensfreude wirbt.
Mülheim und Ruhrbania von oben
Klappt doch, meint OB Dagmar Mühlenfeld, die von ihrem Bürofenster auf beobachten kann, wie sich das Areal schon jetzt belebe. Stadtentwicklung brauche halt Zeit, sagt sie und plädiert dafür, bei den Baufeldern drei und vier Richtung Konrad-Adenauer-Brücke noch einmal inne zu halten und nachzudenken, ob das Quartier vielleicht an der Stelle anders entwickelt werden sollte. Nebenan jedenfalls will in diesem Jahr noch die Ruhr 12.0 Projektentwicklungsgesellschaft mit ihrem Bau starten: 45 Mietwohnungen und ein großes Ärztezentrum sind geplant. Auch das ist Ruhrbania.