Mülheim.

Mit 2,4 Prozent der Zweitstimmen geht die Linke in Mülheim als klare Verliererin aus dem Wahlkampf hervor. Während bei der Landtagswahl 2010 noch 4616 Mülheimer den Linken ihr Vertrauen schenkten, sind es zwei Jahre später nur noch 1819. Wir sprachen mit Direktkandidatin und Landesschatzmeisterin der Linken, Nina Eumann, über Ursachen für das Wahldebakel.

2,5 Prozent auf Landesebene, 2,4 Prozent in Mülheim – ist die Linke nach der aktuellen Wahlschlappe am Ende?

Nina Eumann: Nein. Das Ergebnis ist zwar eine klare Niederlage, da gibt es nichts zu beschönigen. Trotzdem bedeutet es nicht das Aus für die Linke. Außerdem: Wenn es nur nach Wahlergebnissen gehen würde, wäre die FDP längst Geschichte.

Wie erklären Sie sich das schlechte Abschneiden Ihrer Partei?

Eumann: Es ist uns offensichtlich nicht gelungen, dass Wähler die relevanten Themen im Landtag mit uns verknüpfen.

Liegt es vielleicht auch daran, dass die SPD in diesem Wahlkampf Themen besetzt hat, die bisher als „Hoheitsgebiet“ der Linken galten? Beispiel Mindestlohn oder die Abschaffung der Studiengebühren.

Eumann: Wir freuen uns ja, wenn selbst die CDU mittlerweile über Mindestlöhne spricht. Aber das sind Themen, die wir angestoßen haben, für die wir uns immer stark gemacht haben. Wir haben schon immer gestört – nur deshalb sind überhaupt Debatten entstanden. Wie z.B. beim Thema Leiharbeit. Und wir werden auch weiter stören.

Wie wird es zukünftig weiter gehen mit der Linken, auf welche Themen wollen Sie in Zukunft setzen?

Eumann: Nachdem wir uns gesammelt haben, gilt es, da weiterzumachen, wo wir aufgehört haben. Wir werden uns auch in Zukunft weiter für soziale Themen stark machen: Zum Beispiel für die Umverteilung, für das Thema Bildung oder die Einführung einer Millionärssteuer. Außerdem werden wir weiterhin die Gewerkschaften stärken, genau wie die Bürgerinitiativen oder die Occupy-Bewegung. Wir lassen uns jedenfalls nicht unterkriegen.