Mülheim.
Ein Zeichen gegen Rassismus und Intoleranz setzen. Das hat am Samstag das Jugendzentrum Stadtmitte gemacht – beim Festival „Kultur gegen Rechts“. Verschiedene Musiker, Tänzer und Künstler aus Mülheim haben mit ihren Auftritten gezeigt, was sie von rechten Parolen halten.
Dabei kamen die unterschiedlichsten kulturellen Ecken zusammen: Den Auftakt machte der Fanfarenkorps der Mölmschen Houltköpp. Später waren unter anderem die Rapper BudMH und Manuellsen auf der Bühne. Organisiert hat das Jugendzentrum die Veranstaltung zusammen mit der Mülheimer Initiative für Toleranz, den Grünen und der SPD. Isabelle Wojcicki ist Mitarbeiterin des Jugendzentrums und macht klar, was mit „Kultur gegen Rechts“ gezeigt werden soll: „Wir sind multikulturell! Es treten hier ganz verschiedene Musiker und Tanzgruppen auf.“
Zwischendurch gab es außer Musik auch noch eine Diskussionsrunde – die drehte sich um Fragen zum Thema Rassismus. Stellt Rechtsradikalismus in Mülheim ein akutes Problem dar? „Nein, organisierten Rechtsradikalismus gibt es bei uns nicht“, sagt Dieter Spliethoff von der SPD.
"Rassismus begegnet mir jeden Tag"
Vielmehr stecke das Problem in der alltäglichen Intoleranz, meint Gilbert Driesen. Sie stammt aus dem Senegal, hat dort Lehramt studiert und arbeitet in Deutschland mit Kindern und Jugendlichen. Unterrichten darf sie hier nicht. „Rassismus begegnet mir jeden Tag. Kinder und Jugendliche berichten mir von Intoleranz, die sie zu spüren bekommen. Das Festival ist ein erster Schritt, damit Menschen sich näher kommen können“, meint sie.
Ein Blick durch die Räume des Jugendzentrums lässt ein bunt gemischtes Publikum erkennen: Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Rentner. Alle sind sie hier vertreten. Mit und ohne Migrationshintergrund.
"Das ist eine super Sache"
Der Mülheimer Rapper BudMH ist zusammen mit der Gruppe Supakool einer der Musiker, die am Samstag an der Georgstraße aufgetreten sind. Er hat selber schon oft mitbekommen, wie Leute aufgrund ihres Aussehens oder ihrer Herkunft angemacht worden sind. „Deswegen war es klar für mich, dass ich hier mitmache“, sagt der Rapper, „das ist eine super Sache und gegen Rechtsextremismus muss man sich immer wieder einsetzen.“