Mülheim. .

Die Max-Planck-Gesellschaft möchte ihr Institut für Bioanorganische Chemie zum Institut für chemische Energieforschung ausbauen. Noch steht das am Anfang, doch schon regt sich Widerstand aus der Nachbarschaft: Rund 20 Bürger äußerten bei der Sitzung des Planungsausschusses ihre Bedenken. Die Politiker fassten den Beschluss, das Bebauungsplanverfahren einzuleiten, dennoch einstimmig.

„Wie sieht die zukünftige Energieversorgung aus?“, dieser Frage sollen die Wissenschaftler nachgehen. Um Energie, die gespeichert und transportiert werden kann, geht es dabei. Die Entscheidung, diese Grundlagenforschung in Mülheim anzusiedeln, traf die Max-Planck-Gesellschaft mit Blick auf das Institut für Bioanorganische Chemie, das im Bereich der Photosynthese forscht. Nach aktuellen Plänen soll das alte nun den „Grundstock“ für das neue Institut bilden, wie Pressesprecher Dr. Werner Klotzbücher sagt. Doch: „Im bisherigen Gebäude kann man das nicht machen.“

Synergieeffekte schaffen

Das sei nicht nur 50 Jahre alt, sondern auch zu klein. Neue Räume müssen her, um das sich von 160 auf 320 Mitarbeitende verdoppelnde Forschungsteam aufnehmen zu können. Die sollen in direkter Nähe zum Institut für Kohlenforschung entstehen, um „Synergieeffekte“ zu schaffen: Eine Erweiterung auf dem derzeitigen Campus und auf der anderen Seite der Stiftstraße ist vorgesehen, auf Grundstücken der „Stiftung Kohle“, die die Max-Planck-Gesellschaft kaufen möchte.

Für die Erweiterung gibt es zwei Varianten: Die erste sieht eine Brücke über die Straße vor, die beide Gebäudeteile verbindet. Bei der zweiten, die Klotzbücher „interessanter“ nennt, wird die Stiftstraße zur Sackgasse mit einer direkten Anbindung der Gebäudeteile. Das Investitionsvolumen „für NRW“ beziffert Klotzbücher mit 45 Mio. Euro, für den gesamten Bau, inklusive Ausstattung könne man jedoch „das Drei- bis Vierfache rechnen“.

Angst vor mehr Lärm, Verkehr und Belästigung

Dies wurde im Planungsausschuss vorgestellt, noch gibt es für das anvisierte Grundstück kein Baurecht. Mehr Verkehr, mehr Lärm, mehr Belästigung fürchten Anwohner und machten Alternativvorschläge, wie ein MPI-Grundstück an der Bismarckstraße. „Aber das geht nicht“, sagt Klotzbücher und nennt als einen der Gründe die dort fahrende Straßenbahn: „Wir haben verdammt sensible Geräte.“ Letztlich gebe es nur zwei Möglichkeiten: Die Erweiterung wird an der Stiftstraße gebaut oder nicht in Mülheim. Noch steht man aber am Anfang: Nach dem Einleitungsbeschluss beginnen Bürgerbeteiligung und Offenlegung.