Mülheim.
Der Hauptfriedhof nimmt eine große Fläche ein, wie unser Luftbild zeigt. Dort bietet die Stadt erstmals in diesem Jahr die neuen, pflegeleichten Sondergrabstätten an, die der Stadtrat im vergangenen Sommer als Alternative zu den üblichen Reihen- oder Wahlgräbern eingeführt hat. In diesen Tagen wird bei den neuen Grabanlagen letzte Hand angelegt, wie Sylvia Waage, Leiterin des Amts für Grünflächenmanagement und Friedhofswesen, berichtet.
Die Sondergrabstätten im Buchenurnenhain und die Baumbestattung auf der Stinneswiese sind keine anonymen Gräber. Sie müssen aber auch nicht von Angehörigen gepflegt werden, was heute vielen Familien wichtig ist, die ja oft nicht mehr in einer Stadt, in einer Region leben. Denn für die Dauer der Ruhezeit von 25 Jahren sind die Pflegekosten bereits enthalten, die Gebühr wird nur einmal erhoben.
"Der Tod, das ist die kühle Nacht"
Wie unterscheiden sich nun die beiden neuen Bestattungsarten? Im Buchenurnenhain finden Verstorbene unter zwei Trauerbuchen ihre letzte Ruhestätte. Zwei Grabmale aus dunklem Granit sollen die Namen der Beigesetzten tragen. Auf dem Sockel der Steine ist schon das Gedicht von Heinrich Heine „Der Tod, das ist die kühle Nacht“ eingraviert. Es wird eine Ablagefläche für Blumen und ein Platz zur Besinnung für Angehörige geben. Bis zum Monatsende wird der Rollrasen verlegt sein. Später werden zwei Bänke aufgebaut und der Weg fertig gestellt.
Auf der Stinneswiese hinter dem Stinnes-Mausoleum sollen künftig Beisetzungen mit ökologischen Urnen unter alten Bäumen möglich werden. Eine Basalt-Stele, das Gemeinschaftsgrabmal für die Namen, ist schon aufgestellt. Die beiden Bänke, eine ist bereits fertig, werden später das Erich Kästner-Gedicht „Die Wälder schweigen“ tragen.
Weitere Grabstätten werden noch eingerichtet
Eine Urnenreihengrabstätte im Buchenurnenhain kostet – inklusive Pflege für 25 Jahre – 2087 €, das Nutzungsrecht für 25 Jahre auf dem Baumbestattungsfeld 2114 €. Möchte man einen „Familienbaum“ erwerben, muss man sechs Grabstätten zu je 2114 € kaufen.
Pflegeleichte Partnergrabstätten sollen später auch noch eingerichtet werden, sagte Amtsleiterin Waage. Weitere Infos: 455-6735/-6734.
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