Mülheim. .
Die Stadtverwaltung prüft die Möglichkeit, auf dem Friedhof in Dümpten, Oberheidstr. 60, ein Kolumbarium einzurichten. Derzeit werde die Machbarkeit und – gemeinsam mit dem Immobilienservice – die Wirtschaftlichkeit einer solchen Anlage für die überdachte Aufstellung von Urnen überprüft.
Das kündigte Sylvia Waage im Umweltausschuss an. Die Leiterin des Amts für Grünflächenmanagement und Friedhofswesen will der Politik die Ergebnisse der Untersuchungen bei der nächsten Sitzung des Umweltausschusses im Januar 2012 vorstellen und zum Beschluss vorlegen. Pflegeleichte Urnengrabstätten sind gefragt, vor allem in Broich und Dümpten. Im Sommer gab’s in Dümpten Engpässe, weil Urnenkammern auf dem Friedhof am Schildberg fehlten. Der Bedarf ist so groß, dass „alle Urnenplätze schon im Vorfeld verkauft werden könnten“, sagt Sylvia Waage.
Keine Reservierung möglich
Viele Bürger hätten Interesse, sich eine Grabstätten reservieren zu lassen, was jedoch nicht möglich sei. Denn wenn die Stadt das täte, könne man aktuelle Bestattungsfälle nicht mehr bedienen, erklärte sie.
Die Trauerhalle auf dem Friedhof an der Oberheidstraße wurde ursprünglich für eine viel größere Friedhofsfläche geplant und auch so gebaut. Raum wäre dort also für ein Kolumbarium, meint Sylvia Waage. Wie viele Urnen dort letztlich Platz finden könnten, kann Frau Waage mit Verweis auf die Machbarkeitsstudie noch nicht sagen – „aber ein paar hundert müssten es schon sein“. Auch gestalterisch muss sich ein Ort für ein Kolumbarium eignen, was die Studie ebenfalls klären soll.
Überdachte Urnenbeisetzungsstätten gibt es in Mülheim bisher nur in der ehemaligen Pfarrkirche Hl. Kreuz an der Tiegelstraße, die zur Gemeinde St. Barbara gehört.
Mit dem Auto bis vors Grab?
Viele Bürger wünschen sich pflegeleichte Gräber, weil Familien kleiner werden, keine Kinder da sind oder Angehörige auch nicht mehr in Mülheim leben. Und wie geht die Stadt mit betagten Bürgern um, die sich um die Gräber ihrer Angehörigen kümmern wollen, aber den Weg dorthin nicht mehr schaffen? Ist es etwa erlaubt, mit dem Auto bis vors Grab zu fahren?
Ein Recht dazu gibt es nicht. „Die Wege auf den Friedhöfen sind oft nicht geeignet dafür“, sagt Sylvia Waage, die weiß, dass sich mancher schon mit seinem Wagen festgefahren und dabei Zerstörungen angerichtet hat. Die Ringstraße auf dem Hauptfriedhof etwa dürfe mit dem Auto befahren werden. „Auf den übrigen Wegen braucht man eine Sondergenehmigung.“ Der Weg müsse allerdings befahrbar sein. Aber ein großes Thema sei das in Mülheim ohnehin nicht. „Im Einzelfall und auf Anfrage geht das“, sagt Sylvia Waage. Es komme aber eben immer auf den Friedhof an – und wo der Bürger dort genau hin will.
Die Stadt werde versuchen Möglichkeiten zu finden, die Bürger dabei zu unterstützen. Ob eine Lösung aber „immer eine mit dem Auto sein muss, ist eine andere Frage“, sagte die Amtsleiterin.