Erstmals in Deutschland ist in Mülheim die einzigartige Zusammenstellung von über 180 Werken deutscher und polnischer Künstler zu sehen, die ab 1933 verfemt wurden.
Hetzjagd auf die Moderne
Von „Ausgeburten des Wahnsinns, Frechheit und Nichtkönnertum“ sprach Adolf Ziegler als Präsident der Reichskammer der bildenden Künste in seiner Schmährede, als er am 19. Juli 1937 die Ausstellung „Entartete Kunst“ in München eröffnete. In ihrem Hass und bei ihrer Hetzjagd auf die Moderne machten die Nazis vor nichts halt. Rund 16 000 moderne Kunstwerke wurden aus Museen und Sammlungen beschlagnahmt, weggeschafft oder zerstört. Kaum einer kann sich heute mehr vorstellen, dass Künstler verboten, verfolgt und diffamiert wurden. Die nächste Ausstellung im Kunstmuseum ist besonders für die jüngere Generation wichtig: „Jagd auf die Moderne“ ist die Schau ab 17. März übertitelt.
Polnische Künstler während deutscher Besatzung
Dabei geht es um alle Facetten der Künste, ebenso die Musik und literarische Werke. Darunter sind Exponate, die auf der Ausstellung „Entartete Kunst“ 1937 in München gezeigt wurden. Die bildungsrelevante Ausstellung „bezieht auch die bislang wenig bekannte Situation polnischer Kunstschaffender während der deutschen Besatzung mit ein“, so Museumsleiterin Beate Reese.
Dazu gibt es ein pädagogisches Begleitprogramm. Mit großen Erfolg war die Präsentation zuvor in Krakau zu sehen. Das Projekt von LVR und Partnern ist ein Beitrag zum Polen-NRW-Jahr 2011/12.