Mülheim.

Ob Bürgers Frust über den umfangreichen Verkehrsumbau im Norden der Innenstadt sich am Wochenende abrupt in Wohlgefallen auflöst? Eine Wette eingehen möchte Horst Chluba, stellvertretender Leiter des Amtes für Verkehrswesen und Tiefbau, zu dieser Fragestellung lieber nicht. Doch spätestens heute Nachmittag soll es rund um den östlichen Brückenkopf der Konrad-Adenauer-Brücke keine baustellenbedingten Verkehrsbehinderungen mehr geben. Jetzt wird sich beweisen müssen, dass täglich 40 000 Fahrzeuge, die den neuen Kreuzungsbereich queren, so reibungslos rollen, wie es die Verwaltung einst prognostiziert hat und etliche Bürger bezweifeln.

Seit dem Streiktag am Mittwoch waren die Kraftfahrer, die von der linken Ruhrseite gen Innenstadt unterwegs waren, noch einmal auf eine Geduldsprobe gestellt worden. Der Verkehr, so berichteten entnervte Bürger, staute sich mitunter zurück bis zum Real-Markt an der Weseler Straße. Grund war eine Engstelle am Brückenkopf, wo zeitweise gar nur eine Fahrspur frei war. Weil viele den Umweg über die Schloßbrücke versuchten, war auch hier: Stau.

„Die Zeit, in der man sich durchquälen musste, ist am Samstag aber vorbei“, so Andreas Pape, Abteilungsleiter für den Straßenbau. Am Mittag oder Nachmittag soll die letzte Fahrbahn-Baustelle aufgelöst sein. Die Stadt will den Brückenkopf komplett freigeben. Auf einer Länge von 60, 70 Metern werden sich dann die drei Fahrspuren von der Brücke in fünf auffächern: mit zwei Linksabbiegespuren Richtung Styrum und Aktienstraße, zwei geradeaus auf den Tourainer Ring und eine rechts Richtung Rathaus. Mit der Freigabe, so Pape, könnten sich 50 Fahrzeuge vor der Kreuzung auf die fünf Spuren verteilen – das sollte die Situation „deutlich entspannen“.

Einhaltung des Zeitplans ist gelungen

Besagter Umbau am Brückenkopf war der Schlusspunkt für die Arbeiten im Straßenraum. Er wurde als letztes in Angriff genommen, weil hierfür zunächst die alte Brückenrampe zur Ruhrstraße abgerissen werden musste.

Man habe komplett den Zeitplan einhalten können, freut sich Chluba. Außerdem, so weiterhin die Rechnung des Amtes, werde man für den Verkehrsumbau gut 10 % weniger Geld ausgeben als die ursprünglich kalkulierten 13,4 Mio Euro. Chluba: „Das ist eine gelungene Baumaßnahme.“ Behinderungen habe man leider nicht verhindern können an dem Knotenpunkt, wo stadtweit der meiste Verkehr rolle. Auch gegen den immensen Rückstau der vergangenen Tage, so Pape, habe man keine Mittel gehabt. Längere Grünphasen am Brückenkopf hätten andere Verkehrsbeziehungen überlastet, vor allem aus Richtung Styrum hätte es Behinderungen am Zubringer zur Brücke gegeben. Er wäre durch Geradeausfahrer blockiert gewesen.

Werden Bürger nun, da alles fertig ist, Ruhe geben? „Ich wette nicht drauf“, sagt Chluba mit Blick auf die neue Steuerung über Ampeln, aber: „Die Kreuzung ist leistungsstark und wird auch funktionierten.“