Mülheim/Essen. .
Mit Beginn des Frühdienstes am Mittwoch um 7 Uhr stellt die Polizei um auf die neuen blauen Uniformen. Die alten grünen Teile werden nicht weggeworfen, sondern für einen guten Zweck gespendet. Nach langem Streit mit der Polizeigewerkschaft wird außerdem noch eine Wintermütze nachgerüstet.
Bis zur Umstellung ist das Projekt „neue Uniformen“ einen langen Weg gegangen, und er ist noch nicht zu Ende. Mülheim gehört zur 30. Polizeibehörde, die in NRW die Uniformen wechselt, 17 weitere werden noch folgen, bis die Polizei in NRW wieder ein einheitliches Erscheinungsbild hat. Die unter anderem für die Bahnstrecken zuständige Bundespolizei hat den Wechsel von Grün zu Blau schon vor Jahren vollzogen.
Komplette Sätze für Außen- und Innendienst
Seit 2005 beschäftigt sich die Polizei mit dem Uniformwechsel. Eine Projektgruppe aus Polizeiführern, Gewerkschaften und Experten hatte die Anforderungen an die neue Ausrüstung formuliert und Prototypen herstellen lassen, die zwischen 2007 und 2008 von 1500 Beamten in allen Lagen getestet wurden.
Nach einer Ausschreibung hat das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste NRW (LZPD) mit der Ausgabe der Uniformen begonnen: Die erste Behörde, die im April 2010 umstellte, war das Polizeipräsidium Aachen. Die Mülheimer Beamten wurden im Sommer 2011 vermessen, damit ihnen die Uniformen gleichsam auf den Leib geschnitten werden konnten.
Neu an den Uniformen ist neben der Farbe vor allem eins: „Endlich gibt es komplette Sätze für den Außen- und den Innendienst“, sagt Polizeisprecherin Tanja Hagelüken. Für den Laien unterscheidbar sind sie an den Mützen: Im Außendienst ist sie weiß, für den Innendienst blau.
Blaue Uniformen für die Duisburger Polizei
Wintermütze mit Fleecestoff
Mit der Umstellung verbunden ist, insbesondere für die Beamten im Streifendienst, der Abschied von der lieb gewonnenen Lederjacke. Die NRW-Polizei wird künftig die einzige in Deutschland sein, in der Lederjacken kein Uniformbestandteil ist. Die Jacken gehen, wie andere hochwertige Ausrüstungsstücke der alten Uniform, an die Bekleidungsstelle zurück; das Landesamt wird sie weiter vermarkten. Hemden und Hosen der alten Uniformen spendet die Polizei der Neuen Arbeit der Diakonie – ohne das Landeswappen natürlich.
Zu den 13 Bestandteilen der Außendienstuniform kommt künftig noch eine zweite Wintermütze aus Fleecestoff. Drei Jahre lang hatte die Gewerkschaft der Polizei (GdP) mit dem Innenministerium um eine Alternative zu der als „Russenmütze“ geschmähten Kopfbedeckung aus Fell verhandelt. Im Dezember hatte die Gewerkschaft öffentlich Druck erzeugt und 5000 Wollmützen verteilt. Jetzt kommt die Fleecemütze – nachdem viele Beamte im Streifendienst ihren Frieden mit der Fellmütze gemacht haben: „Wenn man nachts bei minus zwölf Grad zwei Stunden lang eine Unfallstelle sichern muss, dann weiß man das Fell zu schätzen.“