Mülheim. .
115 – einfach zu merken, schnell zu wählen. Eigentlich sollte die neue Bürgerservicenummer den direkten Draht zur Stadt herstellen, egal, in welchem Ort man sich gerade befindet. Doch so einfach ist es leider nicht, musste der Mülheimer Konrad Gerlach jetzt feststellen – obendrein ist der kurze Draht zur Stadt auch noch teurer.
„Zur Zeit sind leider alle Telefone besetzt“, spulte die freundliche Stimme am anderen Ende der Leitung ab, „versuchen Sie es bitte später noch einmal.“ Gerlach wählte danach noch zweimal die 115 und kam schließlich doch durch. Ähnlich überraschend schlug sich der „Service“ allerdings auf der nächsten Telefonrechnung nieder: 14 Cent plus Mehrwertsteuer sollte Gerlach bezahlen, obwohl er zwei Mal gar nicht verbunden wurde.
Im Sinne der Bürger
„Das ist zwar kein großer Betrag“, meint dieser, „aber eigentlich sollte der Anruf, genau wie die 112 oder 110, gar nichts kosten.“ Zumal der Mülheimer auch noch eine Telefon-Flatrate hat. „Hätte ich die normale Nummer des Bürgerservice gewählt, wäre der Anruf kostenfrei gewesen. Das hätte man bei der Durchsage zumindest erwähnen können“, kritisiert er.
Auch bei der Stadt kommt der kostenpflichtige Draht nicht gut an: „Wir hätten das gerne im Sinne der Bürger längst gelöst“, sagt Erik Robra, Leiter des städtischen Kommunikationscenters. Die Sondernummer sollte schon seit April 2011 so umgestellt werden, dass die Gebühren von der Stadt übernommen werden. Doch es gebe Probleme beim Provider, „deshalb bewerben wir die 115 auch nicht aktiv“, sagt Robra.
Ab April diesen Jahres, glaubt der Leiter des Kommunikationscenters, wird die Umstellung auf eine für den Bürger kostenfreie Nummer erfolgen.