Mülheim. .

Bis zu zweieinhalb Stunden saßen Bürger im Juni im Mülheimer Bürgeramt fest. Solch extrem lange Wartezeiten gibt es fürs Erste nicht mehr, sagte Amtsleiter Reinhard Kleibrink.

Extrem lange Wartezeiten im Bürgeramt gibt es fürs Erste nicht mehr. Das bestätigte Amtsleiter Reinhard Kleibrink im Gespräch mit dieser Zeitung. Die durchschnittliche Wartezeit betrug in den letzten vier Monaten allerdings immer noch 42 Minuten. Im Juni saßen Bürger gar bis zu zweieinhalb Stunden fest.

Doch gerade in den Herbstferien ist die Nachfrage traditionell hoch. „Viele Urlauber nutzen ihre freie Zeit für einen Behördengang“, weiß Kleibrink. „Aber es gibt auch immer wieder ruhigere Tage.“

Personalressourcen

Ein Großteil der Mitarbeiter des Bürgeramtes sind mittlerweile in die Vorbereitungen für den neuen elektronischen Personalausweis involviert. Die Angestellten müssen geschult und die Software aktualisiert werden. „Dazu müssen wir immer wieder Personalressourcen aus dem Service herausnehmen“, erklärt Kleibrink.

Am 1. November ist es soweit. Dann ist in den Bürgerämtern nur noch der neue Ausweis erhältlich. „Er erhält wesentlich mehr Funktionen. Allerdings haben viele Bürger aufgrund von negativen Medienberichten Vorbehalte“, sagt der Amtsleiter.

Daher gibt es momentan eine erhöhte Nachfrage nach dem alten Ausweis, der über den 1. November hinaus für die übliche Laufzeit gültig bleiben wird. Grund dafür ist auch die gehörige Preissteigerung. Mussten die Mülheimer für den alten Ausweis noch acht Euro bezahlen, schlägt die neue Variante mit 28,80 Euro zu Buche.

Ab 1. November wieder länger warten

Nach Einführung des neuen Ausweises am 1. November müssen sich die Mülheimer allerdings wieder auf längere Wartezeiten im Bürgeramt einstellen. „Die Bearbeitungszeiten werden sich drastisch erhöhen“, warnt Reinhard Kleibrink schon einmal vor.

Der höhere Aufwand soll aber bald durch neue Servicemitarbeiter aufgefangen werden. Zweieinhalb Stellen sind noch frei, die Sperre für eine Neubesetzung läuft Ende des Jahres ab. Außerdem darf sich Amtsleiter Kleibrink Hoffnungen machen, neue Kräfte für die Bearbeitung des elektronischen Ausweises zu bekommen. „Das Bürgeramt in Bochum bekommt beispielsweise extra dafür elf neue Mitarbeiter. Auch bei uns wird nach der Einführung geprüft, ob ein personeller Mehrbedarf entsteht“, erläutert Kleibrink.