Es wird wohl nicht nur notorische Raser treffen, sondern auch so manchen Autofahrer, der auf dem täglichen Weg zum Arbeitsplatz und zurück vielleicht nur einen Moment lang nicht aufgepasst hat: Die Chance, am morgigen Freitag bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung erwischt zu werden, ist hoch.
Denn die Polizeidienststellen im Land bereiten vor, was NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) angekündigt hat: In einem 24-Stunden-Einsatz wird die Polizei verschärft Temposünder im Auge haben mit dem Ziel, mehr Bewusstsein für die Gefahren zu schnellen Fahrens zu schaffen und damit die Zahl der Unfalltoten möglichst zu senken.
Das Polizeipräsidium Essen/Mülheim teilte mit, wo am Freitag ab 6 Uhr mit verstärkten Kontrollen zu rechnen sein muss: In Mülheim stehen die Blitzer auf der Kaiserstraße, der Aktienstraße, der Kölner Straße, auf der Oberen Saarlandstraße, der Mannesmannallee, der Weseler Straße, der Nord- und der Mendener Brücke. Darüber hinaus müssen Autofahrer zu jeder Zeit und auch an anderen Örtlichkeiten mit Geschwindigkeitsmessungen rechnen, betonte die Polizeipressestelle.
Weiter ins Detail ging man nicht. Die Kontrollen, erklärt Polizeisprecher Peter Elke, würden „im ständigen Wechsel“ erfolgen. Und nicht nur an den genannten Straßen und an den bekannten Unfallschwerpunkten werde kontrolliert. „Wir stellen uns überall dort hin, wo wir wissen, dass hier schnell gefahren wird“, bekräftigte Peter Elke. Und an manchen Stellen werde man eben auch öfter am Tag stehen.
Nur fünf Geräte können im Einsatz sein
In beiden Städten wird geblitzt und die Geschwindigkeit mit Laserpistolen gemessen. Von den insgesamt 20 Geräten, die das Polizeipräsidium Essen/Mülheim besitzt, könnten theoretisch fünf an der Ruhr im Einsatz sein. Außerdem ist, in Einzelfällen, damit zu rechnen, dass Polizeifahrzeuge durch das Hinterherfahren mit dem Einsatzwagen die Geschwindigkeit ermitteln.
Nicht nur die Beamten der in Mülheim ansässigen Direktion Verkehr und der Wach- und Wechseldienst werden sich an der Verkehrsüberwachung beteiligen, sondern auch die Beamten des Bezirks- und Schwerpunktdienstes in der ehemaligen Wache in Speldorf. Unterstützt werden die Polizeikräfte in beiden Städten durch Radaranlagen und Personal der Ordnungsämter.
„Wir hoffen“, betonte Peter Elke, „nicht auf viele Anzeigen. Sondern darauf, dass der Autofahrer in der Lage ist, vom Gas zu gehen.“ Übrigens: Wer nicht gestoppt wurde, obwohl der Tachometer mehr als erlaubt anzeigte, sollte sich noch nicht in Sicherheit wiegen: möglicherweise kommt später noch unwillkommene Post ins Haus. Die Polizei wird nicht jeden ertappten Temposünder sofort anhalten können. Und nicht nur am Freitag ist mit Geschwindigkeitskontrollen zu rechnen, sondern auch schon am heutigen Donnerstag, unter anderem auf der Kölner Straße.
UHS Nummer zwei: Am Schloss Broich/Schlossbrücke/Ruhrufer (Broich, auch unter den aktuellen UHS): drei Unfälle mit Schwerverletzten in drei Jahren, die zur Einordnung als Unfallhäufungsstelle führten. 2011 insgesamt 29 Unfälle (einer mit Schwerverletzten, fünf mit Leichtverletzten und zwei mit hohem Sachschaden). 2010: drei Leichtverletzte, zwei hohe Sachschäden. 2009: zwei Schwerverletzte, vier Leichtverletzte und ein hoher Sachschaden.
Insgesamt gab es auf der Kreuzung Am Schloss Broich/Schlossbrücke/Ruhrufer innerhalb von drei Jahren also drei Schwerverletzte, zwölf Leichtverletzte und fünf Unfälle mit hohen Sachschäden. Umgesetzte Maßnahmen: Verkehrszeichen wurden aufgestellt (Achtung Radfahrer mit Richtungspfeil nach rechts), Radwege eingefärbt. Geplante Maßnahmen: die Verlegung der Radverkehrsführung von der Schlossbrücke in Richtung Schloss Broich über markierte Radfahrstreifen auf der Fahrbahn.
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