Mülheim. .

Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) kommt bei jungen Leuten gut an: So erstaunte jetzt die Nachricht, dass die bundesweit 35 000 pro Jahr geförderten BFD-Plätze im Laufe des Jahres vergeben sind. Helmut Storm, der Kreisgeschäftsführer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Mülheim, gehörte zu denen, die sich vor gut sieben Monaten große Sorgen machten, ob nach dem Wegfall des Zivildienstes beim DRK auch alle Stellen wieder besetzt werden könnten.

Acht Stellen für Bundesfreiwillige, für „Bufdis“, gibt es beim DRK-Kreisverband – aber aktuell keinen einzigen Bufdi. Das DRK besetzte diese Stellen im vergangenen Jahr alternativ mit Bewerbern für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), wofür es mehr Interessenten gab. „Möglicherweise war der Bundesfreiwilligendienst noch nicht so bekannt.“ Vom Ergebnis her sei das für das DRK aber egal, denn die Rahmenbedingungen seien für Bufdis und FSJ-ler inzwischen beinahe gleich. „Wir haben Glück gehabt und sind zufrieden. Es sind mehr Bewerbungen gekommen, als wir erwartet hatten. Wir haben so viele bekommen, dass wir uns die Leute zum Teil sogar noch aussuchen konnten“, berichtet Helmut Storm. „Wir haben alle eingeplanten Stellen besetzt.“

Das ist aber offenbar nicht überall so: „Ich weiß von anderen Verbänden in Mülheim, die noch jede Menge Stellen frei haben.“ Den „einen oder anderen“ Bufdi würde man auch beim DRK gerne noch einstellen, „wenn er sich für bestimmte Tätigkeiten eignet“. Der Kreisgeschäftsführer nennt als mögliche Einsatzgebiete „Essen auf Rädern“, den Hausnotruf sowie den Bereich Rettungsdienst/Krankentransport.

Bufdi-Stellen insgesamt sehr begehrt

Das dürfte aber aktuell nicht so ganz einfach werden, wenn die pro Jahr 35.000 geförderten, heißt finanzierten, Bufdi-Stellen schon vergeben sind. „Wir hoffen, dass noch mehr Plätze gefördert werden“, sagte Stefanie Schroer, Referentin Marketing und Kommunikation Freiwilligendienste beim DRK-Landesverband.

Sie rechnet vor, was der Wegfall des Zivildienstes allein für den DRK-Bezirk Nordrhein (grob der Bereich um den Regierungsbezirk Düsseldorf) bedeutet: Rund 600 Stellen für Zivildienstler habe es zuvor gegeben, dazu 500 Stellen für das Freiwillige Soziale Jahr. „Jetzt haben wir 550 FSJ-ler und dazu noch 250 Bufdis.“ Also weniger. Man könne dieses Verhältnis auf die komplette BRD übertragen, sagt sie, andere Wohlfahrtsverbände seien in der gleichen Situation: „Wir versuchen beim DRK, die Einsatzstellen mit Freiwilligen zu besetzen.“

Dass die Bufdi-Stellen insgesamt so begehrt sind, findet Stefanie Schroer „eine tolle Sache. Wir wollen das den jungen Leuten auch sehr gerne ermöglichen.“ Deshalb ermutigt sie Interessierte, sich, auch für das Freiwillige Soziale Jahr, auf jeden Fall zu bewerben. Denn ab Ende Juni laufen ja die ersten BFD-Stellen aus, die meist eine Dauer von zwölf Monaten haben. Außerdem komme es, so Stefanie ­Schroer, auch immer mal wieder vor, dass Bufdis abspringen oder aufhören, so dass möglicherweise doch noch eine Stelle frei wird.