Mülheim. .
Für den Schrottplatz ist ein altes Notebook eigentlich zu gut, gemessen am aktuellen Standard aber ist es wiederum zu alt. Es gibt viele Haushalte und Firmen, in denen solche mobilen Rechner ungenutzt schlummern, weiß der frühere IT-Spezialist Ralf Hamm: „Die müsste man doch für eine gute Sache nutzen können.“ Kann man auch: Der Mülheimer sammelt nun Laptops für bedürftige Kinder vornehmlich in Entwicklungsländern.
Die Idee stammt zwar nicht von Ralf Hamm, sondern von dem Spanier Jordi Ros-Giralt. Der gründete vor einigen Monaten das Projekt „Labdoo“ – was so viel wie „Laboratorien für Erziehung“ bedeutet. Doch der Mülheimer ist bislang die einzige deutsche Anlaufstelle für Labdoo: „Ich habe davon gelesen und war begeistert. Es ist eine elegante Art, Elektroschrott zu vermeiden und benachteiligten Kindern zu helfen.“
So nimmt der frühere IT-Mann Notebooks an und sorgt dafür, dass alle Daten auf der Festplatte unwiederbringlich gelöscht sind. Dann wird ein Linux-Betriebssystem aufgespielt und eine CD-Variante von Wikipedia – „falls vor Ort kein Internetzugang möglich ist“, sagt Hamm.
Alles ehrenamtlich
Der Laptop wird nummeriert und verpackt. Helfer bringen den mobilen Rechner zum Zielort. Die Arbeit aller Beteiligten, auch Hamms, ist ehrenamtlich. 16 Projekte etwa in Afrika, Nord- und Südamerika, auch Europa werden so unterstützt, über 430 Laptops wurden schon versandt.
Über das Internet (www.labdoo.org) lässt sich verfolgen, wo genau das Gerät gelandet ist, und wofür es genutzt wird. Gebraucht darf das Notebook sein, „es muss aber vollständig funktionieren“, so Hamm, keine kaputten Bildschirme, Laufwerke und dergleichen.
Wer ein Laptop spenden oder sich als Helfer beteiligen will, wendet sich an Ralf Hamm: muelheim-hub@labdoo.org oder schaut unter www.labdoo.org nach.