Insgesamt 450 PCs stehen mittlerweile in den Mülheimer Grundschulen, damit die Kinder den sinnvollen Umgang mit Computern und Internet frühzeitig lernen. „Eltern sind leider oft ein schlechtes Vorbild“, meint ein Lehrer.

Computer werden in unserem Leben immer wichtiger. Laut statistischem Bundesamt stand im Jahr 2010 in 80,8 Prozent der deutschen Haushalte ein PC auf dem Schreibtisch; 72,9 Prozent haben einen Internetanschluss. Kinder wachsen also direkt mit einem Computer, mit der unendlichen Weite des Internets auf. Welche Rolle spielt dies an Mülheimer Grundschulen?

Das Schulamt der Stadt hat vor elf Jahren angefangen, die hiesigen Grundschulen mit PCs auszurüsten – mittlerweile stehen 450 Geräte in Klassen- oder Computerräumen. „Alle vier bis fünf Jahre werden die PCs ausgetauscht“, erklärt Jörg Albrecht vom Schulamt. Bisher seien alle Schulen grundsätzlich zufrieden mit der Ausstattung.

Zwei verschiedene Konzepte verfolgen dabei die Mülheimer Grundschulen: Entweder haben sie einen zentralen Computerraum oder über ein Netzwerk miteinander verbundene PCs in den einzelnen Klassenräumen.

Die Martin-von-Tours-Schule etwa setzt auf einen Computerraum mit elf Plätzen. „Der Vorteil ist, dass größere Gruppen gemeinsam am PC arbeiten können“, sagt Schulleiterin Ulrike Kordel. Ihre Schüler beschäftigen sich hier mit Mathe- oder mit Rechtschreibprogrammen wie der „Lernwerkstatt“. Auch Internetrecherche steht auf dem Programm. Statt Google benutzen die Grundschüler meist die kindgerechte Suchmaschine „Blinde Kuh“. Seit sieben Jahren verfügt die Schule jetzt über Computer. Kordel: „Die Arbeit damit nimmt immer stärker zu.“

An der GGS Saarnberg stehen in jedem Klassenraum zwei internetfähige Computer. Diese können dadurch direkt in den Unterricht eingebunden werden. Schüler tippen Texte in Word oder beschäftigen sich mit Logikspielen. Für Schulleiter Michael Kroker steht das Buch im Vordergrund; die Computer seien zur Ergänzung da. Gearbeitet wird dort ebenfalls mit dem Programm „Lernwerkstatt“. Es wird von den meisten Grundschulen genutzt. „Die Lernwerkstatt bietet einfach die vielfältigsten Übungsmöglichkeiten“, meint Kroker.

Wie geübt sind Kinder im Umgang mit dem PC? „Viele sind von zu Hause aus sehr gut damit vertraut“, sagt Ellen Maaß, Rektorin der Grundschule am Sunderplatz, „die Grundvoraussetzungen sind meistens bekannt.“ Wie man einen Computer nutzt, wissen die Schüler der GGS an der Augustastraße in Styrum auch. Lehrer Roland Soballa beklagt nur die Art der Nutzung: „Viele Kinder sind weit davon entfernt, mit dem PC etwas Sinnvolles zu machen. Das muss ihnen erst noch beigebracht werden. Die Eltern sind da leider oft ein schlechtes Vorbild.“ Zwei bis drei Computer stehen an der Augustastraße in den Klassenräumen. „Das sind nicht viel“, so Soballa. In Freiarbeitsphasen sowie direkt in den Unterricht eingebunden gehen die Schüler an die Geräte.

Computer gewinnen also auch in der Grundschule immer mehr an Gewicht – egal, ob Rechen- und Schreibübungen oder Internetrecherche. PCs gehören im täglichen Leben in der Grundschule dazu.