Mülheim. .
Der historische Trausaal im Rathaus wurde am Freitag zum ersten Mal seit der Sanierung wieder genutzt: Drei Paare gaben sich dort das Ja-Wort.
Auch für den Standesbeamten Hans-Michael Scharf war es ein besonderer Moment, nach fast drei Jahren in den vertrauten Saal zurückzukehren. „Das war“, meinte er gestern nach den drei Trauungen, „ein Gefühl, wie nach Hause zu kommen.“ In der Zeit, in der das Rathaus saniert wurde, heirateten die Paare an der Ruhrstraße.
Klassisches Ambiente
Der alte Trausaal, den viele Mülheimer kennen, ist für den Standesbeamten Scharf, der ihn viel, viel öfter sieht als andere, immer noch etwas ganz Besonderes. „Trotz der technischen Neuerungen wie Dimmer, Feuermelder, Heizung ist die Optik ja immer noch die alte wie man sie seit Jahren kennt“, schwärmt er von der Holzvertäfelung aus den 1920er Jahren und der schönen Stuckdecke.
„Am Trausaal geht die Zeit vorbei“, sagt Scharf und meint das positiv: Das klassische Ambiente im alten Trausaal mache gewissermaßen eine Rückkehr in eine ruhige, geborgene, weniger hektische Zeit möglich. Auch die Hochzeitsgesellschaften, das hat er oft gehört, sehen das so – Lob komme nicht nur von den älteren, sondern auch von den jungen Leuten. Ob der Trausaal richtig zur Geltung kommt, hängt auch von der Hochzeitsgesellschaft ab. Wenn das Paar es ganz klassisch liebt – Er im Frack und Sie ganz in Weiß mit Schleier – „da kommt der alte Trausaal natürlich ganz besonders gut zur Geltung“. Aber auch in Freizeitkleidung wird ja heute oft geheiratet: „Jeder so, wie er es möchte,“ meint Hans-Michael Scharf.