Mülheim.

Es sollte eine romantische Trauung auf Schloss Broich werden - doch der Standesbeamte erschien nicht. Schließlich rief das Paar den Polizei-Notruf. Letztendlich kam es zu einer "schönen Zeremonie" in der Wohnung der Brautleute.

Geplant war eine romantische Winter-Trauung auf Schloss Broich. Am Samstagmittag wartete ein Mülheimer Paar mitsamt Hochzeitsgesellschaft im historischen Gebäude, alles war bereit, nur der Standesbeamte erschien nicht. In seiner misslichen Lage wählte der Bräutigam gegen 14.15 Uhr den Polizei-Notruf 110. Von dort wurde der Fall an Mülheimer Kollegen weitergeleitet, und man gelangte glücklicherweise, an einen Polizisten, der privat mit einem hiesigen Standesbeamten bekannt ist.

Stellvertretende Leiterin des Standesamtes sprang ein

Dieser, sogleich alarmiert, konnte jedoch nicht einspringen, da er gerade in Düsseldorf weilte, und so war es schließlich die stellvertretende Leiterin des Standesamtes, die „ihre Enkelkinder Enkelkinder sein ließ“, wie Stadtsprecher Volker Wiebels es formuliert, und versprach: „In einer Viertelstunde bin ich da.“ Die Trauung fand dann in der Wohnung der Brautleute statt. Eine Premiere für Mülheim, wie Wiebels erklärt.

„Das Paar hat auch keineswegs griesgrämig reagiert“, so Polizeisprecherin Tanja Horn. Eine „schöne Zeremonie“ sei es gewesen. Und auch der säumige Standesbeamte muss wohl kein böses Nachspiel befürchten: „Der Termin war offenbar falsch in den Kalender eingetragen“, sagt Wiebels. „So etwas kann passieren.“