Mülheim. .

Günstiger hätte es nicht laufen können: Just als die um ihre Existenz kämpfende Hauptschule an der Bruchstraße die erste Hürde für ein Bürgerbegehren genommen hat, gibt es weiteren Rückenwind aus Düsseldorf. SPD-Landesministerin Hannelore Kraft ließ am Freitag durch die SPD-Oberbürgermeisterin eine Urkunde überreichen, in der sie die Hauptschule als „eine der herausragenden Schulen unseres Landes“ auslobt.

Die Ministerpräsidentin hebt in einem Schreiben das besondere Engagement der Lehrer hervor, „die ihre Aufgabe mit der reinen Wissensvermittlung nicht beendet sehen und jeden Tag für ihre Schüler kämpfen“ und der Schüler, „die für ihre Rechte und Chancen kämpfen müssen“.

Konkreter wird Hannelore Kraft dabei nicht – denn das Lob ist eher als Signal in Richtung der Lokalpolitik zu verstehen. Die SPD-Landesministerin stellt sich damit vor die Hauptschule, die eine Mehrheit aus Grüne, CDU und MBI mit dem Konzept der Zukunftsschule und samt Standort aus dem Schulentwicklungsplan kippte.

Hauptschule hat keine Zukunft

Auch Schulleiterin Gabriele Klar weiß, dass die Hauptschule als Form in NRW keine Zukunft hat. Auch nicht, wenn ihre Bilanz sehr positiv ist: 60 Prozent der Absolventen von 2011 haben eine Ausbildung gefunden, die anderen sind an Gymnasien, Berufsschulen oder in Fortbildungsmaßnahmen. Die Schule ist zudem weitläufig mit Institutionen und Firmen vernetzt, darunter Mannesmann, Siemens, Hagebaumarkt.

Der Rückenwind von Landesseite kommt Klar aber gerade recht: Zwar hat die Schule fast 13.000 Unterschriften unter den Bürgern gesammelt, doch es gibt Zweifel, ob der Bürgerentscheid gelingt, sofern weiter 20 Prozent Befürworter aus der Stadtbevölkerung gefordert sind. Das wären 26.000 Unterschriften.

Man hofft, dass Düsseldorf nachsteuern wird und die Anforderung zum Jahresbeginn per Gesetz halbiert. Und eine zweite Hoffnung hegt Klar, „Ich hoffe, dass der Rat der Stadt am 15. Dezember seine Entscheidung überdenkt“. Signale aus der Politik gibt es dafür jedoch keine.