Mülheim. .

Der Vorsitzende der Mülheimer Friedhofsgärtner, Bernd Buchholz, schlägt Alarm. Grund ist die neue Friedhofsgebührensatzung. Buchholz und seine Kollegen ärgern sich über die 75-prozentige Gebührenerhöhung für die ehemaligen Urnengemeinschaftsgräber auf dem Hauptfriedhof und dem Friedhof Styrum.

Diese seien jetzt in Urnenreihengräber umbenannt und teurer geworden, ohne dass sich die Dienstleistung für die Bürger verändert habe. „Einmal zahlen für 25 Jahre Grabnutzung und Grabpflege. Das war bisher eine beliebte Rundum-Sorglos-Lösung, die wir als Friedhofsgärtner auch kräftig beworben und mit knapp kalkulierten Kosten unterstützt haben“, betont Buchholz.

Er kennt Fälle von Bürgern, die sich vor dem Hintergrund der drastischen Gebührenerhöhung gegen eine Erdbestattung in Mülheim und für eine Erdbestattung in einer günstigeren Nachbarstadt oder für einen Urnenbeisetzung in einer Grabstele oder einer Urnenwand entschieden haben.

Preis für Grabstelen ist nur um 2,4 Prozent gestiegen

Der Sprecher der Friedhofsgärtner fürchtet, dass aus den Einzelfällen ein „Friedhofstourismus und ein Ansturm auf die Grabstelen“ werden könnte. Letztere seien nur um 2,4 Prozent teurer geworden. „Wir wollen die Friedhöfe grün haben“, fordert Buchholz und sieht darin auch ein öffentliches Interesse an einer auch der Naherholung dienenden Friedhofskultur.

Bisher hat die Stadt laut Buchholz für ein zwölf Quadratmeter großes Grabfeld, auf dem insgesamt 16 Urnen beigesetzt werden konnten 12 608 Euro für eine 25-jährige Nutzung veranschlagt. Jetzt seien es aber 22.032 Euro. Inklusive Grabstein, Grabgestaltung und Grabpflege rechnet er für die einzelne Urnengrabstelle mit einer Kostensteigerung von 1799 auf jetzt rund 2400 Euro, wohlgemerkt bei gleichbleibender Dienstleistung.

Fachmann Buchholz bedauert es ausdrücklich, dass die Friedhofsverwaltung bei ihrer Gebührenplanung die Friedhofsgärtner nicht mit ins Boot geholt habe, obwohl man doch in allen anderen Friedhofsfragen regelmäßig miteinander im Gespräch sei.