Mülheim. .
Der Wochenmarkt in Mülheim schrumpft. Mit 15 Händlern, von denen höchstens zwölf, mal 13 zur gleichen Zeit ihre Stände aufbauen, habe der Wochenmarkt inzwischen die unterste Grenze des Vertretbaren erreicht, wie der Geschäftsführer des Marktverbandes, Norbert Noack, im Gespräch mit der WAZ erklärt.
Weniger gehe nicht. Wirtschaftlich gestalte sich die Lage zunehmend schwieriger. Um so ärgerlicher sei es, dass es nicht zu einem kombinierten Weihnachts- und Wochenmarkt auf der Schloßstraße komme, bedauert Noack – und nicht nur er. Ab heute wird der Wochenmarkt bis in den Januar seine Stände auf dem Berliner Platz aufschlagen müssen, abseits, wie sie fast alle die Lage empfinden. „Wenn dann wieder Eis und Schnee kommen, verdient man dort fast nichts mehr, und das in der Weihnachtszeit“, klagt der Geschäftsführer.
Weihnachts- und Wochenmarkt findet kaum Anklang
Immer wieder gibt es Ärger um den Wochenmarkt, dabei empfinden die meisten Mülheimer ihn als d i e Bereicherung schlechthin auf der Schloßstraße. Die gewünschte Kombination von Weihnachts- und Wochenmarkt scheiterte nach Aussagen der zuständigen Chefin der MST, Inge Kammerichs, aber an den Wochenmarkt-Händlern: Die hätten zu wenig Entgegenkommen gezeigt, seien nicht bereit gewesen, an fünf Tagen bis jeweils 17 Uhr ihre Waren auch anzubieten.
Für Noack ist dies der plumpe Versuch, den Schwarzen Peter den Marktbeschickern zuzuschieben. Fakt sei: „Von zwölf Verbandsmitgliedern hatten sich neun für fünf Tage und zwei weitere für vier Tage bei einer Verweildauer auf dem Weihnachtsmarkt bis 16 Uhr ausgesprochen.“ Das, so Noack, sei eine große Resonanz. Mehr ginge nicht, da die Händler bereits um zwei, drei Uhr in der Nacht mit den Vorbereitungen des Wochenmarktes beginnen müssten.
Ernsthaftigkeit vermisst
Noch Anfang des Jahres hatte man auf Einladung der MST über eine gemeinsame Weihnachtszeit auf der Schloßstraße gesprochen. Im Nachhinein erscheine dies als reine Alibi-Veranstaltung. „Vor einer Absage hätten wir zumindest ein klärendes Gespräch erwartet“, sagt der Geschäftsführer und vermisst die Ernsthaftigkeit.
Im nächsten Jahr wollen die Markthändler sich nicht mehr so abspeisen lassen, eben auch weil es wirtschaftlich nicht zu verkraften sei. Ohnehin müsse der Verband im Januar sofort damit starten, neue zusätzliche Händler für Mülheim zu gewinnen, auch um die Kosten aufzufangen. Noack weiß, dass dies zunehmend schwieriger wird: Markt sei ein hartes Geschäft geworden, sagt er und erinnert sich an die Zeit vor zehn Jahren, da umfasste seine Liste der Mülheimer Marktbeschicker noch 68 Namen.