Mülheim. .
Shoppen im Forum, Flanieren auf der Schloßstraße: Sonntag öffneten die Geschäfte in der City und stellten Einkäufer ebenso zufrieden wie Spaziergänger. Auch die Kinder waren mit Carrera-Rennen und Martinszug gut beschäftigt.
Die Schloßstraße füllt sich langsam, aber stetig. Einige genießen die Sonnenstrahlen, trinken Kaffee im Straßencafé, während andere mit einem Eis in der Hand an den Schaufenstern vorbeischlendern. Die Band „Blechspielzeug“ beschallt die Einkaufsstraße mit beswingter Musik. Würstchen- und Reibekuchenstand haben sich nebeneinander in der Nähe des Synagogenplatzes positioniert, viele nutzen die Gelegenheit zu einem stärkenden Zwischenstopp.
Kinder knubbeln sich um Carrera-Bahn
Pause macht auch Klaudia Vranjkovic, damit ihr Sohn David seine Einkäufe untersuchen kann. „Er hatte Geburtstag und hat Gutscheine von einem Spielzeugladen bekommen – und wie Kinder so sind, kann er natürlich nicht bis Montag warten.“ Doch so nutzte sie den Einkauf als Programmpunkt am Sonntag, nahm auch ihre achtjährige Tochter Iva mit. „Das Wetter ist noch schön, da kann man gut ein bisschen die Schloßstraße lang spazieren.“
Flanierstimmung, die im Forum schnell umschlägt. In der Mall wird nicht spaziert, sondern gekauft. Kaum ein Besucher, der nicht mindestens eine Tüte in der Hand hat. Die Gänge sind voll. Richtig eng wird es im Bereich der Carrera-Bahn. Vor allem Kinder knubbeln sich um die 50 m² große Platte, auf der eine kurvenreiche 60-Meter-Strecke aufgebaut ist.
„Ich kann mir gut vorstellen, dass wir das noch mal machen“
Seit Tagen lief dort das Training, am Sonntag starten die Finalrennen. Berhan, Aiman, Yunus und Ercan gehören zu denen, die sich qualifiziert haben. Mit Startnummern in der Hand warten die Jungs darauf, aufgerufen zu werden. Und sie wissen, worauf sie gleich achten müssen. „In den Kurven muss man langsam fahren und auf den Geraden richtig Gas geben“, sagt Aiman (10). Sein Freund Berhan (11) ergänzt: „Außer da, wo die Leitplanke ist, da kann man nicht rausfliegen.“ So einfach, wie es klingt, ist es aber nicht. Immer wieder muss die zweiköpfige Carrera-Crew Autos vom grünen Filz zurück auf die Strecke setzen.
Viel ruhiger geht es derweil am Dickswall zu. Die beiden Geschäfte „Papierwerk“ und „Nadelpracht“ haben den größten Ansturm bereits hinter sich: Samstagabend luden sie zum Laternenbasteln für den guten Zweck – und unerwartet viele Menschen kamen. „Wir hatten 180 Gläser, nach 90 Minuten waren die weg“, sagt Papierwerk-Inhaberin Judith Pfeiffer. Jeder Kunde gestaltete zwei Laternen, eine für sich selbst, die zweite wird zugunsten der Notfallseelsorge verkauft. Noch sind einige zu haben, doch die Damen denken bereits an eine Fortsetzung. Nadelpracht-Inhaberin Ellen Erb. „Ich kann mir gut vorstellen, dass wir das noch mal machen.“