Mülheim. .

Mülheim schrumpft. Im Zeitraum 2000 bis Ende 2009 ist Mülheim um 4692 Einwohner kleiner geworden (- 2,7 Prozent). Noch leben in der Stadt 168 754 Menschen. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in Bonn.

„Der Bevölkerungsrückgang liegt aber nicht daran, dass Mülheimer in die Nachbarstädte flüchten. Es gibt sogar mehr Zuzüge als Fortzüge“, erklärt Ulrike Bourguignon vom städtischen Referat für Stadtforschung und Statistik.

Der Rückgang liege schlicht und ergreifend am demografischen Wandel. In Mülheim, der Kommune mit dem höchsten Seniorenanteil in NRW, sterben fast doppelt so viele Menschen wie Babys geboren werden; 2087 Sterbefällen standen zuletzt nur 1260 Geburten gegenüber.

NRW-Großstädte profitieren

Immerhin: Mülheim verliert weniger Bewohner als die meisten anderen Ruhrgebietsstädte. Essen etwa verlor im gleichen Zeitraum vier Prozent seiner Einwohner, in absoluten Zahlen: 23.646. Gelsenkirchen schrumpfte sogar um 6,8 Prozent (-19 094), Duisburg um 4,5 Prozent (-23 284), Oberhausen um 3,8 Prozent (- 8401) und Bochum um 3,1 Prozent (-11 639).

Die NRW-Großstädte hingegen profitieren. Düsseldorf (+ 2,8 Prozent/16 303) und Köln (+3,1 Prozent/29 843) wachsen kräftig.

Mülheim wird weiter schrumpfen

Dümpten hat in den vergangenen zehn Jahren im Vergleich mit allen anderen Mülheimer Stadtteilen die meisten Einwohner verloren (- 7,8 Prozent/-1579), gefolgt von Broich (-4,8 Prozent/-689). Gewachsen ist hingegen Saarn, von 22 839 auf 23 629 Einwohner (+3,5 Prozent). Dies wird jedoch in Saarn kein anhaltender Effekt sein, wie ein Blick in die städtische Prognose für das Jahr 2025 zeigt.

Dieselbe Prognose besagt auch: Mülheim wird um weitere 4,6 Prozent schrumpfen. Aber entgegen dem Trend wird Eppinghofen größer werden – und sogar jünger. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen wird ansteigen.