Mülheim. Am Wochenende präsentierte sich der Park an der Dimbeck beim ersten Licht-Kunst-Festival als verzauberte Lichterwelt. Tausende Gäste bestaunten die Aufbauten und Installationen - und freuen sich jetzt bereits auf eine Fortsetzung.
An zwei Abenden funkelte die Freilichtbühne im Scheinwerferlicht – als Diva in der Dunkelheit. Am Wochenende hatte sie ihren großen Auftritt beim ersten Licht-Kunst-Festival. Tausende Besucher kamen in den Park an der Dimbeck, um zwischen Fackeln, strahlenden Baumkronen und flirrenden Felsformationen zu flanieren. Eine Fortsetzung sehnen viele Mülheimer jetzt schon herbei.
Moby Dick taucht über den Toiletten auf. Das Papp-Werk hat der Mülheimer Künstler „bld“ dort angebracht, daneben flackern Videoinstallationen über Monitore. Ab hier betreten Besucher eine märchenhafte Welt: Kerzen werfen sanftes Licht auf die Ränge der Bühne, unten strahlen Scheinwerfer die Felswände an – in grün, lila und orange. Im Hintergrund klingen mystische Rhythmen aus den Lautsprechern, während ein Kunst-Bär auf der Treppe – dramatisch angeleuchtet – drohend seine Tatze hebt.
Oben gibt es für die Besucher Würstchen vom Grill neben einer riesigen Discokugel, die Licht und Schatten auf die Wiese wirft. Spaziergänger drängeln sich über Schotterwege hoch zum Steinbruch, den zweiten von insgesamt sechs „Lichtfeldern“, die der Veranstalter, die Regler-Produktion, in Szene setzt. Es geht vorbei an Lichtschläuchen, bunten LED-Lampen, Projektionen an Felswänden, angestrahlten Bäumen und Hobby-Fotografen, die ihre Stative auf die beleuchtete Natur richten. „Es ist, als hätte sich der Park hübsch geschminkt“, staunt ein Besucher im Vorbeigehen.
Fackeln weisen den Weg
Fackeln weisen den Weg in den benachbarten Park. Hier tappen Besucher über die Wiese hin zu Overhead-Projektoren, die auf Bäume gerichtet sind. Erst bei genauem Hinschauen zu erkennen: Gestalten, Formen, Figuren, die sich in den Wipfeln abzeichnen. „Man muss genau hinschauen, um zu erkennen“, sagen Margit und Anne Kleinbrahm. Die Schwestern finden das Festival „faszinierend“: „Man sieht die alte Substanz mit anderen Augen“, finden sie.
Licht-Kunst-Festival
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Dies sei eine neue und tolle Art, den Park zu nutzen. „Wir haben in der Stadt so viele schöne Plätze, die aber untergehen. Auf diese Weise bekommt man einen neuen Blick darauf und bringt Menschen an den Ort, die ihn sonst vielleicht nicht nutzen würden.“ Besonders die Inszenierung der Bäume gefällt den beiden. „Die Bäume sind so angestrahlt, als würden sie eine Versammlung abhalten. Es wirkt wie in einer Kathedrale.“
Horst Kummerfeldt ist begeistert von den Baum-Projektionen: „Man bleibt stehen, rätselt und kommt dabei ins Gespräch.“ Er könnte sich vorstellen, die Lichtstrahler ganzjährig auf die Bäume zu richten. „Vielleicht würden dann mehr Menschen den Park nutzen.“ Schön fänden es die Besucher, wenn das Festival noch einmal stattfinden würde. „Wir wären auch bereit, dafür Eintritt zu zahlen“, sagen alle drei. Die Handhabe des Veranstalters, statt Eintritt, einen Hut herumgehen zu lassen, empfinden sie als „Geschenk an uns Mülheimer.“
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