FreiLICHTbühne – mit Betonung auf der zweiten Silbe soll am letzten August-Wochenende ein begehbares Kunstwerk seine Tore öffnen. Im grünen Gelände an der Dimbeck gibt es dann für späte Spaziergänger einiges zu entdecken.
Das Licht-Kunst-Festival findet dort vom 26. bis zum 28. August erstmals statt, allabendlich zwischen 19 Uhr und Mitternacht. Der Eintritt ist frei, die Ideen sind es auch. Zwei Mülheimer Kulturmacher haben das Projekt gemeinsam kreiert: Der Künstler und Lichttechniker Michael Dawid und der Agenturbetreiber Gert Rudolph. Beide bewegen sich schon jetzt häufig in der Freilichtbühne, unter anderem als Motoren der Kleinkunstreihe am Donnerstag.
Viele der Bäume stellen Naturkunstwerke dar
Nun schwebt ihnen etwas Neues vor: Sie wollen die gesamte Parklandschaft an der Dimbeck in eine bislang nie gesehene Lichtwelt verwandeln. „Wenn man durch den Park flaniert“, sagt Rudolph, „entdeckt man etliche Ecken, die einen ganz eigenen Charakter haben. Viele der Bäume stellen selbst Naturkunstwerke dar. Das wollen wir mit Hilfe von Licht, Sounds und Kunstobjekten betonen.“
Ein Rundweg, dem am übernächsten Wochenende vielleicht auch manche Festivalgäste folgen mögen (festes Schuhwerk empfehlenswert!), könnte etwa zum Steinbruch führen, wo Projektionen auf den felsigen Wänden erscheinen sollen. Und durch den Rosengarten, wo geflüsterte Liebeslyrik die Abendluft erfüllen wird. Auf einem Rasenstück will der Koch Ismail Omari ein (von Pfadfindern geborgtes) „Nomadenzelt“ aufschlagen, in dem man sich mit orientalischem Essen verpflegen kann. Im Lichthof, von hohen Bäumen gebildet, soll eine Installation von Peter Eisold Platz finden. Und ein Wäldchen mutiert zur „Insel der Zeitlosigkeit“, mit etlichen Uhren wird es künstlerisch ausgestattet.
Die schiere Entdeckungslust
Etwa 15 Stationen umfasst das Programm (siehe auch: www.frei-licht-buehne.de), 30 bis 40 Kreative aus verschiedenen Sparten wirken mit. Aber nicht mit einem vorhersehbaren Ablauf möchte man Menschen locken, sondern mit schierer Entdeckungslust. „Der Park ist der Star“, sagt schlicht und treffend Michael Schüttler von der Reglerproduktion e.V., die das Festival tatkräftig unterstützt. Die freiLICHTbühne soll Mülheimer bewegen, die Oase an der Dimbeck als Ort der Entspannung, aber auch der Begegnung neu zu entdecken.
Und selbstverständlich wird es auch Musik geben, bevorzugt elektronische Klänge. Am Freitag spielt die Instrumentalformation Orange Swan live auf der Hauptbühne, am späteren Abend darf es beim Festival allerdings stets nur noch in Zimmerlautstärke weitergehen, der Anwohner wegen. Da die Veranstaltung als Bestandteil des „Ruhrsommers“ läuft, gibt es eine Basisfinanzierung durch den Mülheimer Kulturbetrieb, die die technischen Kosten deckt.
Wie gewohnt, geht der Hut herum
Zudem tritt eine örtliche Brauerei als Sponsor auf, und nach gewohnter Manier „gehen wir mit dem Hut herum“, so Rudolph, auf dass für die Künstler etwas übrig bleibt.
Zu den weiteren Aussichten: Was die Regenwahrscheinlichkeit betrifft, ein leidiges Thema, betont Michael Dawid: „Alles ist wetterfest.“ Das Festival soll auf jeden Fall stattfinden, vielleicht nicht nur in diesem Sommer. „Wir haben die Ambition“, verrät Gert Rudolph, „die Veranstaltung künftig jährlich zu wiederholen.“ Aber erst einmal muss die Premiere gelingen.
Als Naturdenkmal geschützt
Seit September 2007 ist der Dimbeckpark mit der Freilichtbühne als „Gartendenkmal“ geschützt. „Einzelne Elemente dort haben einen besonderen Stellenwert“, erklärt der städtische Denkmalpfleger Erich Bocklenberg, „wie etwa der Rosengarten.“ Darin stand bis vor kurzem die Bronzefigur „Flora“ von Richard Langer. Momentan ist ihr Sockel aber leer, denn die Skulptur befindet sich (wie berichtet) in Reparatur.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.