Mülheim. .
Kinderbetreuung ist eine Baustelle, eine wichtige, aber auch teure. Hier die aktuellen Aussichten für Mülheim:
Für drei- bis sechsjährige Kindergartenkinder stehen zum 1. August 2011 insgesamt 4011 Plätze zur Verfügung. Fünf mehr als im Vorjahr. Damit seien rund 95 Prozent aller Mädchen und Jungen in dieser Altersgruppe betreut, sagt Bernd Rose, Jugendhilfeplaner bei der Stadt, was er als faktisch ausreichend ansieht, da einige wenige Kinder, beispielsweise stark behinderte, keine Kita besuchen.
Engpass in der Innenstadt
„Gesamtstädtisch“, so Rose, „haben wir praktisch eine Vollversorgung, es gibt jedoch einen Engpass in der Innenstadt.“ An der Parallelstraße und in der alten Feuerwache sind zwei neue Einrichtungen geplant mit jeweils 75 Plätzen, davon mindestens 18 für unter Dreijährige. Doch weder Träger stehen bisher fest, noch ist ein Baubeginn absehbar.
Versorgungsquote von rund 22 Prozent
Besonders schwierig gestaltet sich der Ausbau der U3-Betreuung, obgleich die Kapazitäten deutlich gestiegen sind: 542 Plätze gibt es jetzt, fast 120 mehr als noch vor einem Jahr. Allerdings sind dabei nicht nur Kitas berücksichtigt, sondern auch die Betreuung durch Tagesmütter (wie im Vorjahr: 187 Plätze) oder in Spielgruppen, wo die Kleinkinder in der Regel nur wenige Stunden pro Woche ohne Eltern bleiben.
Alles in allem beziffert Bernd Rose die Versorgungsquote auf derzeit 22 Prozent, räumt aber ein, dass dies längst nicht ausreicht: Das Ziel seien 850 Plätze, womit rund 35 Prozent der unter Dreijährigen betreut werden könnten.
500 Anmeldungen, die nicht bedient werden können
Möglich, dass eine bedarfsgerechte Versorgung noch einen weiteren Ausbau nötig macht: Wenn zum Kindergartenjahr 2013/14 der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab einem Jahr greift, „brauchen wir an die 1000 Plätze“, schätzt Rose. Darauf deuteten die langen Wartelisten hin: „Momentan haben wir im U3-Bereich ungefähr 500 Anmeldungen, die wir nicht bedienen können.“
Die Aufwendungen, die die finanzschwache Stadt für alle Kitas in Mülheim ausgeben kann, steigen aber kaum. 2010 waren es insgesamt 32.835.735 Euro, im laufenden Jahr plant man mit 33.606.438 Euro.