Mülheim. .

Wie kann man die Innenstadt für junge Leute attraktiv machen? Musik kommt immer gut an. Deshalb gibt es im Café Mocca Nova am Löhberg seit Januar eine regelmäßige Akustik Session mit Musikern aus dem Ruhrgebiet und einer offenen Bühne.

Angefangen hat alles mit einer Straßenmusikerin. Jennifer Schareina – Künstlername Jaana – hat ihre Musik auf der Schlossstraße und Umgebung zu Gehör gebracht. Oft auch vor dem Mocca Nova. „Ich hab sie dann einfach mal reingeholt“, sagt Betreiber Bernd Schlüter. Seitdem gibt es in dem Café am Löhberg regelmäßig Musikabende. Eine Akustik Session wurde daraus aber erst Anfang des Jahres.

Von Magdeburg nach Mülheim

Ins Leben gerufen hat dieses Projekt der Berufsmusiker Oliver Hasse. Im Rahmen des Kulturhauptstadt-Projekts „2-3 Straßen“ kam Hasse von Magdeburg nach Mülheim. Im Ringlokschuppen organisierte er eine Zeit lang einmal in der Woche eine offene Bühne – auf der jeder spielen konnte. Im Winter folgte der Umzug ins Mocca Nova. „Ich fand die Idee gut, die Sache vom Schuppen in die Innenstadt zu verschieben“, sagt Hasse.

Am letzten Freitag fand die mittlerweile siebte Akustik Session im Mocca Nova statt. Drei Musiker sorgten mit ihren ruhigen Songs für eine entspannte Abendstimmung. Neben Oliver Hasse hatten Lea Isabell und der Dortmunder Cheese on the Mountain ihren Auftritt. Ein Blick auf das Publikum zeigt eine bunte Mischung: Vorne sitzen Menschen zwischen zwanzig und dreißig Jahren. Weiter hinten sieht man auch ältere Leute.

"Das ist eine echt schöne Aktion"

Der Mülheimer Mic ist Berufsmusiker und hat seinen Bass mitgebracht. Da heute die Verstärker ausgestöpselt wurden und nur mit der Gitarre gespielt wird, bleibt ihm die Rolle als Zuschauer. Ihm gefällt’s trotzdem: „Das ist eine echt schöne Aktion. Hier können junge Musiker ihre Sachen präsentieren, und vielleicht kommt dadurch abends mal ein bisschen Leben in die Innenstadt.“ Besonders viele Leute sind heute leider nicht gekommen. Bernd Schlüter hat dafür eine Erklärung: „Mit dem Reggae-Festival gibt es eine sehr große Konkurrenz. Sonst haben wir hier schon mal über 50 Leute und es geht bis tief in die Nacht. Leider mussten wir dann oft abbrechen, da es Beschwerden über die Lautstärke von den Anwohnern gab.“

Innenstadt soll belebt werden

Der Betreiber des Mocca Nova hofft, die Innenstadt mit den Konzertabenden zu beleben und zielt auf eine ganz bestimmte Zielgruppe: „Das Café ist eine Anlaufstelle für Alternative und Studenten. Außerdem kommen hier viele Künstler hin.“ Die Entstehung einer alternativen, künstlerischen Szene in der Innenstadt – die mit Musik und Kunst für eine Belebung sorgt. Davon träumt Schlüter.

Ebenfalls musikalische Abend-Unterhaltung brachte der Tango-Salon im Café Perfetto in die Innenstadt. Zusammen mit der Künstlergruppe aus dem Atelier in der Wallstraße 17 hat Perfetto den Salon im Mai ausgerichtet. Mit Erfolg: Es kamen über 80 Leute. Ab September soll im Perfetto regelmäßig Tango getanzt werden.