Mülheim. . Leerstände in der Mülheimer Innenstadt werden oft beklagt, aber sie sind auch für etwas gut: Während der Sommerferien findet in zwei ungenutzten Läden Figurentheater statt. Kostenlos, offen für alle.
Die ersten Zuschauer blieben schon stehen, als die Hauptpersonen Anfang dieser Woche auf die Schloßstraße traten, um ihr Programm zu präsentieren und sich fotografieren zu lassen: Dort standen das als „Wodo“ bekannte Puppenspielerpaar Dorothee Wellfonder und Wolfgang Kaup-Wellfonder, die noch neue Citymanagerin Gudrun von der Linden, dazu eine klingende Drehorgel sowie eine Auswahl an Handfiguren und Marionetten.
Pippi Langstrumpf, das Sams oder Nulli und Priesemut werden zwischen dem 23. Juli und 27. August in Kurzfassungen von Repertoire-Stücken zu sehen sein, die Wodo normalerweise in seiner Spielstätte im Ringlokschuppen präsentiert. Dort sind jetzt Ferien, dafür ziehen die Figurenkünstler um in die Innenstadt. Ihr „Sommertheater“ wird u.a. von der Mülheimer Stadtmarketing GmbH (MST), der Werbegemeinschaft Innenstadt (WGI) und einigen anderen Sponsoren ermöglicht
Premiere wurde gut angenommen
Es findet, unter dem Slogan „Leben statt Leerstand“, in diesem Jahr zum zweiten Mal statt. Weil es bei der Premiere gut angenommen wurde, wie Wolfgang Kaup-Wellfonder sagt. Es gibt in diesen Sommerferien sogar mehr Termine als 2010, und mit den gewählten Spielstätten möchte man dem Fußgängerstrom möglich nahe kommen.
Wodo tritt am 23. und 30 Juli zunächst an der Schloßstraße 11 auf: großzügige Räume, die die MST vor nunmehr zwei Jahren verlassen hat. In Sichtweite liegt die Adresse Viktoriastraße 16-18, wo zuletzt u.a. ein Teppichhändler sein Glück versuchte. Hier wird die Reihe ab 4. August fortgesetzt.
Jeweils drei Kurzvorstellungen werden an den Samstagen gezeigt, 20 bis 25 Minuten lang, zwischendurch gehen die Puppenspieler mit Drehorgel und Marionetten auf die Straße, damit Kinder und Eltern aufmerksam werden. „Im letzten Jahr“, sagt das Wodo-Paar, „waren wir überrascht, wie viele Leute extra deswegen in die Stadt gekommen sind“. Würde es in beide Richtungen Wirkung zeigen, dass also auch neue Zuschauergruppen ihre Heimspielstätte im Ringlokschuppen entdecken, dann hätten sie eine „Win-win-Situation“, die Wolfgang Kaup-Wellfonder vorschwebt.
Was offenbar schon sehr gut läuft: die extra angesetzten Termine für Schulkinder, die im Rahmen der OGS auch während der Ferien betreut werden. Hier wurden schon Zusatzvorstellungen an zwei Donnerstagen eingeschoben, weil die Freitage schnell ausgebucht waren. „Sommertheater“, wie es sein sollte.
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