Mülheim. .
Abzocke im Internet, falsche Gewinnversprechungen, Ärger beim Teleshopping, unberechtigte Abbuchungen vom Girokonto – die Verbraucherzentrale kennt Tausende dieser Fälle, in denen Firmen mit dubiosen Tricks den Menschen das Geld aus der Tasche ziehen wollen.
Oftmals können die Verbraucherschützer helfen. Daneben beraten sie in Energiefragen, geben Ratschläge zu Finanzierungen oder zum Mietrecht. Im vergangenen Jahr wandten sich fast 20.0000 Ratsuchende an die vier Frauen in der Beratungsstelle an der Leineweberstraße 54.
Anstieg der Fälle um mehr als 18 Prozent
„Unsere Rechtsberatung verzeichnete einen Anstieg der Fälle um über 18 Prozent“, sagt die Leiterin der Verbraucherzentrale, Christiane Lersch. Sie wehren sich gegen Unternehmen, die mit versteckten Preisen, überteuerten Angeboten oder auch völlig aus der Luft gegriffenen Rechnungen Kasse machen wollen und dies auch noch oft genug tun.
„Es ist ein lukratives Geschäft, wenn man bedenkt, dass Woche für Woche rund 160.000 solcher Rechnungen verschickt werden und jeder Zehnte erst mal zahlt“, sagt Lersch. Deshalb lautet ihre dringende Empfehlung: ungerechtfertigten Forderungen am besten schriftlich widersprechen. „Spätestens sollte man aber beim Mahnbescheid aktiv werden, und zwar innerhalb von 14 Tagen. Denn gibt es erst einmal einen Vollstreckungsbescheid kann die Forderung zwangsweise, etwa durch Gerichtsvollzieher oder durch Lohnpfändung, eingefordert werden.“
Um sich vor Abzockern zu schützen, sollte jeder auch darauf achten, seine persönlichen Daten nicht im Internet oder telefonisch weiterzugeben. „Auch die Telefonrechnung und die Kontoauszüge sollte man sich genau ansehen.“ Denn darüber können Beträge abgebucht werden, für die es keine Leistung gab. In solchen Fällen sei es auch hilfreich, sich nicht nur an die Verbraucherschützer, sondern auch an die Polizei zu wenden.
Abzocker stellen sich als Verbraucherzentrale vor
Eine ganz besonders perfide Masche von Telefonabzockerei: Um Vertrauen zu erwecken, stellten sich die Anrufer unter der Bezeichnung „Verbraucherzentrale“ oder „Verbraucherschutz-Zentrale“ vor und boten – natürlich gegen Bezahlung – an, etwas gegen ungebetene Werbeanrufe zu tun. Dabei wurde die Kontonummer abgefragt, mit der Folge, dass später hohe Beträge abgebucht wurden.
Zum Dienstleistungskatalog der richtigen Berater an der Leineweberstraße gehört auch, dass sie Klassen besuchen, um den Schülern auch die Negativseiten der sozialen Netzwerke aufzuzeigen. „Auch das Thema Mobbing sprechen wir an.“
Gebühren
Eine allgemeine Auskunft der Verbraucherberatung ist kostenlos. Eine Rechtsberatung inklusive Kontaktaufnahme mit dem Gegner kostet 19 Euro. Für eine 30-minütige Versicherungsberatung werden 35 Euro erhoben, ein zweistündiges Altersvorsorgeseminar kostet 30 Euro, ein Geldanlageseminar 40 Euro.