Duisburg. . Der Gesetzgeber schützt die Verbraucher immer noch nicht so, wie es sein sollte – umfassend, wirksam, vorbeugend. Daher versuchen sie es immer wieder: dubiose Gewinnspielbetreiber zum Beispiel, die plötzlich per Telefonrechnung Kasse machen.
Auch 2010 gab es für die Verbraucherzentrale Duisburg wieder jede Menge Arbeit. 21 216 Duisburger Bürgern half das dreiköpfige Team mit Rat und Tat.
Der wichtigste Trend 2010: Die klassische Produktberatung rückt weiter in den Hintergrund. Dagegen ist die Rechtsberatung stark auf dem Vormarsch: „Einmal mehr erwies sich die Rechtsberatung insbesondere im Bereich Medien und Telekommunikation als Kundenmagnet“, so Marina Steiner, Leiterin der Beratungsstelle an der Friedrich-Wilhelm-Straße 5.
Insgesamt 2289 Rechtsberatungen für 2010
So zählten die Duisburger Verbraucherschützer 2010 allein 2289 Rechtsberatungen und 525 Rechtsvertretungen mit anwaltlicher Hilfe. „Die Fragen der Hilfesuchenden reichten von Problemen mit DSL- und Telefonanschluss nach dem Umzug über I-Phone-Werbebanner, die Nutzer in teure Abofallen locken, bis hin zu kostenträchtigen Voreinstellungen beim Handy.“
Zu den Dauerbrennern bei den Anfragen gehörte auch die ungebetene Werbung am Telefon: „Diese unerwünschten Anrufe nehmen immer dreistere Formen an“, sagt Steiner. „Besonders mit illegalen Eintragungen in Teilnehmerlisten für Gewinnspiele und Lotterien wurde wieder groß Kasse gemacht.“
Auch das ist 2010 in Hunderten Fällen geschehen: „Einmal im Internet gesurft oder auf eine Homepage geklickt und Wochen später flatterte eine saftige Rechnung für ein Abo ins Haus“, so Steiner. „Dazu kursieren Mails von unbekannten Geschäftsfreunden, Einladungen zu teuren Auktionen oder falsche Onlineformulare im Netz“ – Machenschaften am Rande oder jenseits der Legalität.
Energie und Ernährung waren Topthemen
Nach wie vor engagieren sich die drei Verbraucherschützerinnen auch in der Schuldnerberatung: Im Mittelpunkt stand 2010 die Einführung des P-Kontos, das Schuldnern ein Existenzminimum von rund 1100 Euro garantieren soll. Auch hier gab es hohen Beratungsbedarf. Viele Fragen konnten die Beraterinnen auch zu Geld- und Kreditfragen, Finanzdienstleistungen wie Versicherungen, Altersvorsorge („Riester-Rente“), Baufinanzierung und Geldanlage klären.
Die häufigsten Themen in der allgemeinen Verbraucherberatung betrafen die Themen Energie (Sparen bei Strom und Heizenergie, Wärmedämmung und Austausch alter Heizungsanalgen) und Ernährung (Lebensmittel-Check, Infoaktionen in Kitas und Schulen sowie für Erwachsene. Das Fazit von Marina Steiner. „Auch 2010 war die Verbraucherberatung eine unverzichtbare Anlaufstelle.“