Mülheim. .
Über neun Millionen Euro werden in die Modernisierung der Senioreneinrichtung Haus Kuhlendahl investiert.
Das Haus Kuhlendahl, eins von drei Senioreneinrichtungen unter dem Dach der Stadttochter Mülheimer Sozialholding, konnte gerade die Einweihung seiner neuen Tagespflege feiern. In den Räumen der „Mülheimer Oase“ am Kuhlendahl 104 bis 106 arbeitet zwar schon seit fast zwei Monaten ein engagiertes Team in hellen, neuen Räumen, doch beim Blick auf die Baustelle wird klar, dass sich das Haus aus den 1950er Jahren derzeit komplett ganz neu aufstellt.
Dort, im Querflügel des Gebäudekomplexes, entstehen 80 neue stationäre Pflegeplätze mitsamt einem Wohngruppenkonzept, nach deren Fertigstellung im Sommer kommen im linken Flügel 28 weitere neue stationäre Pflegeplätze bis zum Frühjahr 2012 hinzu.
Etwa 9 bis 9,5 Millionen Euro werden insgesamt in die Modernisierung am Kuhlendahl investiert.
In guten Händen
Die Tagespflegeeinrichtung, ein teilstationäres Betreuungsangebot, richtet sich vor allem an pflegende Angehörige, die ihre Familienmitglieder stunden- oder auch tageweise in guten Händen wissen wollen. Renata Mai, Leiterin der „Oase“, spricht denn auch von ihren derzeit sechs „Gästen“, die entsprechend ihrer Pflegestufe von drei bis fünf examinierten Kräften umsorgt und bei Bedarf auch pflegerisch versorgt werden.
Man ist hier nicht nur auf Demenzkranke eingestellt. „Wir wollen auch die Hemmschwelle für Menschen ohne Deutschkenntnisse senken“, sagt Renata Mai. Polnisch und italienisch sprechende Mitarbeiter gibt es bereits.
Montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr steht die „Oase“ Pflegebedürftigen in einer wohnlichen Atmosphäre offen, es gibt Räume für Gemeinsamkeiten, aber auch Ruhezonen. Für 15 Pflegebedürftige gäbe es gleichzeitig Platz, wenn jeder den vollen Zeitrahmen nutzen würde. In der Praxis rechnet Stefan Mühlenbeck, Geschäftsführer der Mülheimer Sozialholding GmbH, mit etwa 40 Gästen.
Angehörige entlasten
Die „Oase“ entstand auf rund 300 qm in der alten Küche und dem ehemaligen Saal, der zuletzt nur noch an wenigen Tagen im Jahr genutzt wurde. Mit einer Tagespflege werden nicht nur pflegende Angehörige entlastet, sondern es wird den älteren Menschen auch ermöglicht – etwa in Kombination mit ambulanten Pflegediensten – länger selbstständig in ihrer eigenen Wohnung zu leben. Zuletzt wird der Garten hinter dem Gebäude so gestaltet, dass er sich auch als „Sinnesgarten“ für Demenzkranke eignet.
Haus Kuhlendahl soll, wenn die Umbauarbeiten fertig sind, ein Pflegekompetenz-Zentrum für alle drei städtischen Einrichtungen werden, erklärt Stefan Mühlenbeck. Angeboten wird auf dem Gelände in Holthausen dann weiterhin auch seniorengerechtes, barrierefreies Wohnen in einem weiteren Gebäude, das an die Mülheimer Wohnungsbau eG (MWB) veräußert wird. Dort entstehen in den kommenden Jahren aus den 22 derzeit vorhandenen 14 moderne Altenwohnungen von 30 bis 55 qm, deren Bewohner vom Haupthaus aus ambulant mit betreut werden können.