Mülheim. . Prof. Dr. Mark Oelmann lehrt künftig im neuen Studiengang “Wasser- und Energieökonomik“ an der Hochschule Ruhr West. Das Studium hat einen kaufmännischen Schwerpunkt. Doch ein Grundinteresse für Technik sollte bei den Studierenden vorhanden sein.

Prof. Dr. Mark Oelmann ist ein Mann der Praxis und versteht es, Begeisterung für sein Fachgebiet zu wecken. „Wasserthemen können sehr spannend sein“, ist er überzeugt. „Wasser- und Energieökonomik“ lehrt er künftig an der Hochschule Ruhr West. Oelmann, der im März zur HRW kam, ist nicht nur Volkswirt, sondern auch Völkerkundler – und diese Kombination dürfte ziemlichen Seltenheitswert besitzen. „Ich habe noch keinen getroffen“, lacht der 43-Jährige.

Zuletzt war Mark Oelmann, der bei Prof. Donges, dem langjährigen Vorsitzenden der „Fünf Wirtschaftsweisen“, promovierte, für das Wissenschaftliche Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK) tätig, leitete die Abteilung „Wasserwirtschaft und Verkehr“. Er beriet nicht nur deutsche Wasserunternehmen, sondern auch Ministerien in Schwellen- und Entwicklungsländern, hatte dabei Kontakte zu Jemen, Libanon und Kenia. Klingt nicht gerade nach Elfenbeinturm, sondern nach viel Praxiswissen, das er ab dem Wintersemester den Studierenden im neuen Studiengang „Energie- und Wassermanagement“ (B.A.) vermitteln will.

Absolventen seien keine Ingenieure sondern Kaufleute

Der Blick über den Tellerrand ist ihm dabei sehr wichtig. Prof. Oelmann strebt nicht nur Kooperationen mit den hiesigen Energie- und Wasserversorgern, sondern auch mit anderen Hochschulen an – unter anderem, um seinen Studierenden später den „Master“ zu ermöglichen. Einen „Thinktank“, eine Art Denkfabrik, möchte er ins Leben rufen, zum wissenschaftlich-praktischen Austausch der Fachleute in der Region.

Die Versorgung mit Energie und Wasser, die Abwasserregelung – ein Bereich im Wandel, der (überlebens)wichtig ist für alle Gesellschaften, und der künftig weiter an Bedeutung gewinnen wird. Und der breit ausgebildete Mitarbeiter braucht. Der neue Studiengang hat einen kaufmännischen Schwerpunkt, rund 70% werden ökonomischen In­halts sein, Technik und Um­welt-Technik machen 20%, der Rest juristische Fragestellungen aus. Eine Kombination von Wirtschaft, Technik und Recht, die die Ausbildung eines Kaufmanns, einer Kauffrau zum Ziel hat, der oder die sich auch mit (umwelt)technischen Sichtweisen und juristischen Rahmenbedingungen auskennt. Denn: „Die drei Disziplinen verstehen oft die Frage des jeweils anderen nicht“, weiß Prof. Oelmann aus seiner Praxis. „Meine Absolventen verstehe ich nicht als Ingenieure, sondern als Kaufleute mit technischen und juristischen Grundlagen sowie der Fähigkeit, die beiden Bereiche miteinander zu verknüpfen.“

Grundinteresse für Technik sollte Vorhanden sein

Von seinen Studierenden wünscht er sich viel „Motivation für einen Bereich, der lebenswichtig für uns alle ist“. Begeisterung für eine Branche, die sich im Aufbruch befindet und sich – „zu Recht“ – nicht mehr nur allein dem ökonomischen, sondern auch immer mehr dem Umweltschutz zuwendet. Spätere Arbeitsplätze sieht der Professor unter anderem bei Stadtwerken, Abwasserentsorgern, (Energie-)Konzernen, Verwaltungen, Beratungsunternehmen und Zulieferern für die investitionsstarke Wasser- und Energiebranche.

Einschreibefristen:

Die Einschreibefrist für den Studiengang „Energie- und Wassermanagement“ (B.A.) an der HRW beginnt am 2. Mai (und endet am 31.8.) für das Wintersemester 2011/12. Es gibt im ersten Jahr keine Zulassungsbeschränkung. Das Studium richtet sich an Schulabgänger mit Interesse für Ökonomie oder junge Leute mit einer kaufmännischen Lehre. Ein Grundinteresse für Technik sollte vorhanden sein. Weitere Informationen unter:
www. hochschule-ruhr-west.de