Mülheim. Mit seinem aktuellen Programm „Endlich Freizeit – Was für’n Stress“ war der Kölner Paul Panzer in der Mülheimer Stadthallte zu Gast. Der Spaß war meist voraussehbar, doch den Zuhörern gefiel es.

Bekannt geworden ist Paul Panzer durch Telefonstreiche. Bitterböse und meistens nicht politisch korrekt waren die. Doch wenn er, als angeblicher Besitzer eines Chinarestaurants, bei einer Frau anrief, die Katzenbabys abgeben wollte, bewies er Schlagfertigkeit und Talent für Situationskomik. Inzwischen ist Paul Panzer als Comedian unterwegs, wie Samstag in der Stadthalle mit einem festen, auswendig gelernten Programm. Dessen besten Momente sind allerdings die ungeplanten, wenn Panzer auf das Publikum reagiert und improvisiert.

Das aktuelle Programm des Kölners heißt „Endlich Freizeit – Was für’n Stress“. Oder vielmehr: „Was für’n Stretz“. Der Sprachfehler ist Panzers Markenzeichen – und das setzt er exzessiv ein. Er schaut auf das Verhalten der „Neander . . . talaltzen“, um männliche Maloche zu erklären. Er laviert sich mit Psützologie durch heikle Situationen, er geht ins Fitznetzstudio und macht „’n Spatz“.

Mann-Frau-Klischees werden bedient

Der Spaß aber ist meist voraussehbar, denn inhaltlich bedient sich Panzer am Klischee: Ehefrauen zerstören Männer-Idealismus, die Jugend von heute ist asi, Bio-Anhänger sind kiffende Ökos, Rentner können nicht Autofahren, Bodybilder, Verzeihung, Botzibilder sind dumm und der Doberweiler-Mischling heißt natürlich „Mäuschen“. Ob man in der aktuellen Situation Frauen mit Atommeilern samt Rissen in der Außenhaut vergleichen muss, sei zudem dahingestellt.

Den Zuhörern – vom Teenie bis zum Senior ist im voll besetzten Theatersaal alles vertreten – aber gefällt’s. Und sie werden vor allem im zweiten Teil des Programms einbezogen. „Was macht ihr in eurer Freizeit?“, will Panzer wissen, „Kann man in Mülheim gut parken?“ Und er hört die Antworten wirklich, was den Abend auflockert und den Comedian sympathisch macht. Er hat einen Draht zum Publikum und ein Ohr im Saal, auf den „Draufgänger in der fünften Reihe“, der gerne angelt, und auf den beleidigten Postboten in Reihe eins: „Na, so schnell ist der nicht hier oben . . .“ Situationskomik ist seine Stärke.