Mülheim. . Als „Nachrichtensprecher“ der einstigen Sat.1-Wochenshow kennt ihn fast jeder, als Schauspieler eher nicht. Dabei ist er ein guter. Das bewies Ingolf Lück am Samstag im Festsaal der Stadthalle Mülheim. “Lück im Glück“ heißt sein aktuelles Programm.

Ingolf Lück kennt man als beinahe seriösen „Nachrichtensprecher“ der Sat.1-Wochenshow: Ende der 90er Jahre ein Gassenfeger. Aber was viele nicht wissen, weil man es erst bemerkt, wenn man Lück live auf der Bühne sieht: Er ist ein Schauspieler. Und zwar ein guter.

„Lück im Glück“ heißt sein aktuelles Programm, und gemeint ist das Familienglück. Frau und Kinder halten den - er betont selbst gern des öfteren die Zahl - 51-jährigen ganz schön auf Trab. Vor allem die stete Konkurrenz zu anderen Eltern: „Alle haben ein bis drei Kinder und sehen aus wie das ganzjährige Familienfrühstück“, so Lück verzweifelt. Deshalb schließt er sogleich Freundschaft mit dem Mülheimer Publikum im Festsaal der Stadthalle: „Ich bin so froh, mal wieder mit ganz normalen Menschen reden zu können!“ Denn ansonsten gibt es nur eine Art Menschen, mit denen Eltern Kontakt haben: „Andere Eltern.“

Elternfreuden und Elternleid

Über die Tatsache, dass die meisten Zuschauer ebenfalls Familie haben dürften, soll einmal großzügig hinweg gesehen werden. Aber gerade deshalb hat Lück ein kluges Thema gewählt: Elternfreuden und Elternleid sind einem Großteil der Menschen nicht fremd. Deshalb wird viel gelacht am Samstagabend.

Aber Comedy, wie man sie von anderen Stand-ups kennt, ist das eigentlich nicht. Mal beweist Ingolf Lück mit Breakdance und Liegestützen seine Jugendlichkeit, mal ereifert er sich bis fast zur Hyperventilation über angebliche Wunderkinder: Er schauspielert. Das ist nicht der lustige Ingolf, das ist Ingolf Lück, der den lustigen Ingolf spielt. Und das gut.