Mülheim. . MST-Geschäftsführerin Inge Kammerichs macht Gudrun von der Linden zur neuen City-Managerin. Erst vor wenigen Tagen hatte Dennis Fischer seinen Abgang ins Stadtmarketing nach Karlsruhe verkündet. Von der Linden ist im Einzelhandel keine Unbekannte.

Es ist nicht nur eine der schnellsten Personalentscheidungen seit langer Zeit in Mülheim, sondern auch eine der überraschendsten: MST-Geschäftsführerin Inge Kammerichs macht Gudrun von der Linden zur neuen City-Managerin, nachdem erst vor wenigen Tagen Dennis Fischer seinen Abgang ins Stadtmarketing nach Karlsruhe verkündet hatte.

Mit Gudrun von der Linden kommt eine Frau auf den Posten, die im Einzelhandel keine Unbekannte ist, die die Sorgen und Nöte der Mülheimer Händler am eigenen Leib erfahren hat und die all die Leerstände und Überlebenskämpfe im Einzelhandel kennt. Nach 170 Jahren in der sechsten Generation musste sie jetzt das gleichnamige Möbelhaus an der Leineweberstraße aufgeben. Im WAZ-Interview vor einem halben Jahr führte sie die Mängel in der Innenstadt auf: Fehlende Parkplätze, schwierige Verkehrsführung und kein städtisches Konzept während der Bauphasen, um die Kundenfrequenz für die Geschäfte aufrecht zu erhalten.

Hoffnung auf breites Bündnis

Auch wenn sie am Montag noch keinen Fahrplan für den Weg aus der Innenstadt-Krise aufzeigen konnte, eines betonte die Unternehmerin mehrfach: Sie setze auf ein breites Bündnis von Einzelhändlern, von Stadtverwaltung und Wirtschaftspartnern, um die Innenstadt nach den gewaltigen Veränderungen wieder auf einen attraktiven Weg zu bringen. „Ich will auf keinen Fall die Innenstadt schlecht reden. Ich sehe ein riesiges Potenzial dort“ – dazu steht sie auch heute noch.

Inge Kammerichs sieht in Gudrun von der Linden die ideale Lösung. Nahtlos könnte die Aufgabe fortgesetzt werden. „Sie ist von den Einzelhändlern akzeptiert.“ Eine Ausschreibung der Position, so die MST-Chefin, hätte für Monate Stillstand bedeutet. Das könne sich die Innenstadt in der schwierigen Phase nicht leisten.

Dennis Fischer war drei Jahre lang der Manager in den Einkaufszonen. Er wirft keineswegs das Handtuch, sondern geht aus privaten Gründen Richtung Süden, wie er betont. Im Rückblick nennt er seine Arbeit schwierig, aber eben auch spannend. Mit seiner Hilfe und seinen Ideen, so Inge Kammerichs, seien in den vergangenen Jahren erstmals „professionelle Strukturen für die Einzelhandelsförderung etabliert worden“. Fischer freut das Lob, wohl aber auch die Tatsache, dass er das Aus von Traditionsgeschäften nicht mehr erklären muss.