Mülheim.. Fünf Jahre lange führte Schuhmacher Klaus Bohnen sein Fachgeschäft an der Dröppelminna. Doch jetzt musste er seinen Laden aus finanziellen Gründen schließen. Damit geht es dem 56-Jährigen wie vielen Einzelhändlern in Mülheim.
Und noch ein Fachgeschäft schließt: Nach nur fünf Jahren drehte Schuhmacher Wieder macht ein Händler auf dem Absatz kehrt an seinem Geschäft an der Dröppelminna den Schlüssel für immer um. Wie schon der Zettel im Schaufenster signalisiert sind dafür wirtschaftlichen Gründe ausschlaggebend.
Ein schleichender Prozess. Einschneidende Ereignisse waren der Umzug des Marktes, der Auszug der städtischen Mitarbeiter aus dem Rathaus und schließlich die Kaufhof-Schließung. „Daran haben hier alle zu knapsen.“ Die Hoffnung, dass durch die Eröffnung des Bürgeramtes wieder mehr Leute vorbeikämen, erfüllte sich nicht. Ruhrbania, sieht er, wenn überhaupt, allenfalls ganz langfristig als Innenstadt-Impuls. „Es gibt nicht einmal einen kostenfreien Parkplatz in der Innenstadt. Wer zahlt schon einen Euro, wenn er nur gerade ein Paar Schuhe zur Reparatur bringen will?“
Der Unternehmer hat bereits einen neuen Job
Persönlich geht es für den 56-Jährigen aber positiv weiter. Der Berater bei der Agentur für Arbeit wollte ihn zwar schon auf Hartz IV einstimmen, er fand aber selbst eine Stelle in seinem Metier. Beworben hatte er sich von Singen bis Greifswald. In Berlin hatte er ein Vorstellungsgespräch in einem Betrieb. „Der Chef dort brauchte meinen Meistertitel, ganz klar“, so Bohnen, der hofft, seine durch die Selbstständigkeit entstandenen Schulden in ein paar Jahren wieder los zu sein.