Mülheim. .
Eigentlich sind die Ruhrauen in Mülheim ein beliebtes Ausflugsziel. Doch derzeit werden sie als Ausgleichsfläche für die Hochwassermassen genutzt. Freigeben will die Stadt das Naherholungsgebiet erst frühestens nächste Woche.
Umgeknickte Sträucher, Wasserlachen, matschige Fußwege: Man sieht den Ruhrauen an, dass die Stadt sie als Hochwasserausgleichsfläche nutzt. An der Mendener Brücke fühlt man sich fast wie im Wattenmeer, bei jedem Schritt schmatzt es unter den Schuhen. Dabei sind die Ruhrauen eigentlich ein beliebtes Naherholungsgebiet. Hier geht nicht nur der Mülheimer spazieren, auch aus anderen Ruhrgebietsstädten kommen Leute, die die Ruhe in der Natur zu schätzen wissen. Doch wer momentan die Schwäne beim Baden beobachten will, betritt die Wege auf eigene Gefahr.
Wege nicht geräumt
In der ersten Januarwoche hat die Stadt die Saarner Ruhrauen wegen Hochwasser gesperrt. Dass die Spazierwege trotz der mittlerweile ruhigen Hochwasserlage noch nicht geräumt sind, findet Paul Block aus Heißen sehr schade: „Das ist keine gute Reklame für die Stadt Mülheim.“ Jeden Tag gehe er dort spazieren, beobachte immer wieder Autos aus anderen Städten. Stadtsprecher Volker Wiebels erklärte auf Anfrage der WAZ, dass die Ruhr am Pegel in Wetter gestern eine Durchflussmenge von 225 Kubikmetern pro Sekunde führte. Damit sei die Hochwasserlage „ganz entspannt“.
Dennoch wolle man abwarten, bis das Wasser komplett zurückgegangen sei. „Wir sind bemüht, die Naherholungsgebiete so schnell wie möglich wieder freizugeben. Aber wir haben eine Verkehrssicherungspflicht und möchten nicht, dass jemand ausrutscht“, so Wiebels. Wenn der Ruhrpegel weiter sinkt und kein starker Regen mehr fällt, wolle man mit den Räumungsarbeiten beginnen und die Ruhrauen Anfang nächster Woche wieder für Spaziergänger öffnen.